Oberösterreich

"Erhebliche Schwierigkeiten": Hier wackeln nun 360 Jobs

Dutzende Mitarbeiter zittern: Sie könnten ihre Jobs bei einem Lkw-Produzenten verlieren. Die Leitung macht Probleme und Einsparungen verantwortlich.

Oberösterreich Heute
Bei Steyr Automotive zittern Dutzende Mitarbeiter. Die Firmenleitung versucht unterdessen, zu beruhigen.
Bei Steyr Automotive zittern Dutzende Mitarbeiter. Die Firmenleitung versucht unterdessen, zu beruhigen.
Steyr Automotive

Bereits im Mai hatte Steyr Automotive in der gleichnamigen oberösterreichischen Industriestadt das Frühwarnsystem des AMS genutzt: Damals waren 70 Stellen zum Abbau gemeldet worden.

Jetzt könnte die Neustrukturierung weitaus größere Ausmaße annehmen, wie "Oberösterreichische Nachrichten" und "Kronen Zeitung" berichten. Die Gründe dafür: Mit Ende September läuft die Montage von MAN-Lkw nach 30 Jahren aus. Zudem gebe es "erhebliche Lieferschwierigkeiten" bei einem wesentlichen Lieferanten, erklärt das Unternehmen.

Die Probleme hätten zu einer Halbierung des Produktionsvolumens in diesem Bereich für das restliche Jahr geführt, so ein Firmensprecher. Laut OÖN geht es um die Montage der Elektro-Lkw für das schwedische Start-up Volta. Der Batterien-Lieferant für die Fahrzeuge hat Insolvenz angemeldet.

Die Folgen für die Belegschaft sind drastisch: Steyr Automotive hat mit Ende August rund 260 der insgesamt etwa 1.700 Mitarbeiter beim AMS-Frühwarnsystem angemeldet. Das sei eine Vorsichtsmaßnahme, heißt es. Wie viele Arbeitsplätze letztlich wirklich abgebaut werden, wisse man noch nicht.

Kurzarbeit in Prüfung

"Gleichzeitig mit der Auslösung des Frühwarnsystems wurden Maßnahmen eingeleitet, um die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bedarfsbezogen in anderen Werksbereichen einzusetzen", erklärt der Sprecher. Begleitend gebe es die Möglichkeit der Bildungskarenz zur Weiterqualifizierung. Und weiter: "Ebenso befinden sich Maßnahmen wie Kurzarbeit in Prüfung."

In Summe wackeln in den kommenden Wochen bis zu 360 Arbeitsplätze, denn das Unternehmen reduziert auch die Zahl der Leiharbeiter um etwa 100. Außerdem werde man "weiter an der Verschlankung der Kostenstruktur arbeiten", heißt es.

Gerüchte über größeren Abbau

Gerüchte, wonach deutlich mehr – 500 Arbeiter und 150 Angestellte – gekündigt werden sollen, werden von der Geschäftsführung zurückgewiesen. Arbeiter-Betriebsratschef Helmut Emler sagte am Mittwochabend zu den OÖN, er gehe davon aus, dass es bei den Stamm-Mitarbeitern "zu gar keinen Kündigungen kommen" werde. Es gebe in anderen Bereichen der Firma genug Arbeit.

Zweitgrößte Pleite in diesem Jahr

Es ist die zweitgrößte Pleite dieses Jahres in Oberösterreich: Der Glas- und Metallbauer mglass mit Sitz in Steyregg (Bez. Urfahr-Umgebung) schlitterte in die Insolvenz. 130 Mitarbeiter sind betroffen.

Das sieht jetzt der Sanierungsplan vor: Das Bauunternehmen Holzhaider aus St. Oswald (Bez. Freistadt) wird die Mehrheit am Unternehmen übernehmen und das Geschäft samt den Mitarbeitern fortführen. Die ebenfalls betroffene mglass-Trieben GmbH (Bez. Liezen) in der Steiermark wird eingestellt, der Standort bleibt aber als Betriebsstätte aufrecht.

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