Trend zu "weltlichen" Events
Erhaltungskosten zu hoch – Kirchen stehen zum Verkauf
In Niederösterreich steht derzeit die Kirche Lerchenfeld in Krems zum Verkauf - das ist nicht die einzige im Bundesland, es gibt einen Trend.
Die Erhaltungskosten sind es, die die Kirchen in Not bringen. Die machen teilweise wieder eine Tugend daraus. In Krems werden die Minoritenkirche, die Dominikanerkirche und das Kloster weltlich genützt - laut der Stadt Krems finden dort nun etwa Lesungen, Ausstellungen und Konzerte statt.
Wie es mit der Kirche Lerchenfeld weitergeht, stehe noch nicht fest, sie soll aber für die Bevölkerung zugänglich bleiben, schreibt der "ORF".
Erhaltungskosten beschäftigen
Während in der Diözese St. Pölten keine weiteren Kirchen zum Verkauf stehen würden, sieht es bei der Wiener Diözese anders aus. Die ist nämlich für Teile in Niederösterreich zuständig.
Maria Bill sang in Augustinerkirche
In Korneuburg verkaufte man die Augustinerkirche an eine Immobiliengruppe. Mit ihrem barocken Interieur soll sie als kultureller Begegnungsraum wahrgenommen werden. Es sollen künftig vielfältige Events stattfinden, aber auch private Feiern wie Hochzeiten oder auch Firmenveranstaltungen. Hochklassige Gastronomie ist auch geplant. Im Juni gab es einen ersten musikalischen Vorgeschmack auf geplante Events, als Maria Bill, Grande Dame des Austropop, auftrat.
Kirche um 300.000 Euro
Laut der Erzdiözese Wien ging die Augustinerkirche übrigens um 300.000 Euro über den Tisch - was nach einer recht überschaubaren Summe klingt. Die Aufklärung folgt rasch: "Grundsätzlich gibt es keinen Markt für Kirchen, daher existiert auch kein Marktwert", meint die Erzdiözese. "Und: Der Käufer muss auch den Denkmalschutz mitübernehmen."
Verkaufstrend international noch nicht so spürbar
Zudem soll das Seelsorgezentrum St. Michael und die Kirche Herz Jesu – beide in Mödling – verkauft werden. Grund dafür seien Pfarrzusammenlegungen. Die Erzdiözese betont, dass die Erhaltungskosten für die Gebäude zu hoch werden würden. Gemeinsam mit sinkenden Mitgliederzahlen ergibt das einen steigenden Trend von Kirchenverkäufen. In Deutschland oder Holland sei dieser aber noch nicht so stark ausgeprägt.
Nachnutzung muss "moralisch entsprechen"
Beide Diözesen betonen jedenfalls, dass beim Verkauf darauf geachtet werde, dass die Nachnutzung den moralischen Vorstellungen der Kirche entspricht. In Wien komme es vor, dass die Kirchengebäude Gotteshäuser bleiben – weil sie etwa an andere Glaubensgemeinschaften abgegeben werden. In St. Pölten gehe es mehr um karitative und soziale Zwecke.
Auf den Punkt gebracht
- Die Erhaltungskosten der Kirchen in Niederösterreich sind zu hoch, was dazu führt, dass einige Kirchen weltlich genutzt oder sogar verkauft werden
- In Krems werden bereits einige Kirchen für kulturelle Veranstaltungen genutzt, während in Korneuburg die Augustinerkirche an eine Immobiliengruppe verkauft wurde und nun als kultureller Begegnungsraum genutzt wird
- Auch in Mödling sollen Kirchen verkauft werden, aufgrund von Pfarrzusammenlegungen und steigenden Erhaltungskosten
- Sowohl die Diözese St
- Pölten als auch die Wiener Diözese betonen, dass die Nachnutzung der Kirchen den moralischen Vorstellungen der Kirche entsprechen muss