Oberösterreich

Dieser einfache Trick macht Erdbeeren viel billiger

Das ist beerig! Ein Bio-Bauernhof verkauft Erdbeeren. Und auf einem Preisschild macht er für seine Kunden deutlich, wie viel Arbeit wirklich wert ist.

Johannes Rausch
Selbst pflücken oder gepflückt kaufen? Beim Erdbeerpreis ist das ein gewaltiger Unterschied.
Selbst pflücken oder gepflückt kaufen? Beim Erdbeerpreis ist das ein gewaltiger Unterschied.
iStock, privat

Möchte man Erdbeeren frisch genießen, stellt sich die Frage: Selber pflücken oder gepflückt kaufen? Ein Bio-Hof im Bezirk Perg ist beim Preis seinen Kunden gegenüber sehr transparent. 

Auf einem Verkaufsschild steht mit Kreide geschrieben:

"Bio Erdbeeren zum Selberpflücken 1 kg 4,80 Euro – gepflückt 1 kg 11,90 Euro"

Das ergibt einen Preisunterschied von sage und schreibe 7,10 Euro. Über so viel Offenheit freuen sich Konsumenten in Zeiten der Inflation. Als teuerungsgeplagter Käufer schlägt man hier zwei Fliegen mit einer Klappe: Man spart Kosten und bewegt sich außerdem an der frischen Luft.

Trotz Teuerung Erdbeeren plötzlich billiger

Oft wundern sich Konsumenten, warum Erdbeeren im Frühling mehr kosten als im Sommer. Wie ein aktuelles Beispiel zeigt: Zu Saisonbeginn im Frühjahr wurde bei Hoffelner Landwirtschaft in Kremsmünster (Bez. Kirchdorf) ein Kilo gepflückter Erdbeeren um 11,80 Euro verkauft. Jetzt im Juni hingegen – mitten in der Haupterntezeit – zahlt man 9,80 Euro.

Der Grund dafür: "Im April hatten wir bei unserer Ernte mehr Aufwand bei geringerem Ertrag", erklärt Geschäftsführer Andreas Hoffelner (33) gegenüber "Heute". Deshalb wurde zu Jahresbeginn ein Sonnen- bzw. Folientunnel auf dem Feld installiert.

Die Überdachung sorgt für die nötige Wärme: "Damit wird die Sonne eingefangen und gespeichert", sagt Hoffelner. Die Haupternte dauere heuer übrigens von Mitte Mai bis Ende Juni.

Bäcker hinterfragt Arbeitseinsatz

Welchen Wert hat Arbeit? Diesem Thema widmet sich auch ein bekannter Bio-Bäcker: Am Beispiel Semmel lässt sich die Bedeutung von Arbeit messen. Josef Weghaupt, Gründer von Joseph Brot und gelernter Bäcker, beschäftigt eine Frage schon seit Längerem:

"Wie viele Menschen finden beispielsweise dank des Handwerks in einer echten Bäckerei einen wertvollen Arbeitsplatz? Und wie viele werden hingegen von der Backindustrie per Knopfdruck ersetzt?"

Jetzt lässt der findige Unternehmer die Konsumenten erneut über den Zusammenhang von Mensch und Arbeit nachdenken. Aber dieses Mal wählt der kreative Geschäftsmann für seinen Vergleich ein anderes bekanntes Gebäck.

Kunden lesen dieser Tage einen Satz auf dem Sackerl in schwarzen Buchstaben auf weißem Hintergrund: "Handwerk schafft 1,0 Arbeitsplätze bei 180 Stück Gugelhupf/Tag – Maschinen schaffen 0,045". Darunter der Hinweis: "180 Stück Gugelhupf entsprechen einer Tagesproduktion bei Joseph Brot".

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    Sabine Hertel
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