Vorarlberg
Erdbeben trifft Landtag während Erdbeben-Debatte
Ausgerechnet, als in Liechtenstein über mögliche Erdbeben debattiert wurde, traf eines der Stärke 4,1 den Landtag. Die Sitzung wurde unterbrochen.
Ein Vorfall, bei dem man kaum mehr an einen Zufall glauben kann, ereignete sich heute in Liechtenstein. Wie das "Volksblatt" berichtet, fand im dortigen Landtag im Hauptort Vaduz gerade eine Debatte über die Schaffung einer liechtensteinischen Erdbebenversicherung statt.
Um 13.57 Uhr war gerade Bettina Petzold-Mähr von der Fortschrittlichen Bürgerpartei am Wort, offensichtlich eine Befürworterin. "Eine Versicherung lebt von der Solidarität, argumentiert sie. "Das Problem ist nur: Wenn sich in Liechtenstein ein starkes Erdbeben ereignet, dann ist die Chance doch sehr hoch, dass sämtliche Einwohnerinnen und Einwohner betro-..."
Erdbeben-Sitzung wegen Erdbeben unterbrochen
Die Abgeordnete wird unterbrochen, bevor sie "betroffen sind" zu Ende sagen kann – ausgerechnet von einem Erdbeben. Aus den Reihen der Abgeordneten tönt ein erschrockenes "Oh", Petzold-Mähr selbst muss lachen. "Und es rumpelt im Saal." Offenbar war ihr im ersten Moment überhaupt nicht klar, dass es tatsächlich ein Erdbeben war.
So fährt sie fort mit Rede und Argumenten, bringt vor, dass bei der geringen Fläche Liechtensteins ja jeder betroffen ist und es deswegen diese Versicherung brauche. Dann rumpelt es plötzlich ein zweites Mal – und das deutlich heftiger. Petzold-Mähr blickt nun erschrocken auf. Die Sitzung wurde daraufhin eine viertel Stunde unterbrochen.
Menschen flüchteten ins Freie
Wie die österreichische Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) im Anschluss berichtet, hatte das Beben eine Magnitude von 4,1 und sein Epizentrum nur fünf Kilometer südöstlich von Vaduz und 15 Kilometer südlich von Feldkirch (Vorarlberg).
Erdbeben in Vorarlberg – Menschen flüchten ins Freie >>
"Die Erschütterungen wurden auch in Vorarlberg deutlich gespürt, einige Personen flüchteten ins Freie", schreibt die ZAMG weiter. Aufgrund der Nähe zum Epizentrum könnte es auch in Vorarlberg vereinzelt zu leichten Schäden gekommen sein. Bisher seien aber noch keine Schadensmeldungen eingetroffen. Ein schwächeres Vorbeben wurde ebenfalls von der Bevölkerung verspürt.