Formel 1

"Erbärmlich!" Toto Wolff schimpft gegen Rivalen

Weiter dicke Luft im Fahrerlager! In der Debatte um die hüpfenden Silberpfeile platzt nun Mercedes-Boss Toto Wolff der Kragen.

Sebastian Klein
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Toto Wolff
Toto Wolff
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Lewis Hamilton wird hinter Max Verstappen und Carlos Sainz in Kanada Dritter. Es ist erst das zweite Saison-Podium des Rekordchampions. Dementsprechend ausgelassen jubelt der Brite bei der Siegerehrung. Champagner-Dusche für Hamilton, Mercedes kann mit den Schnellsten mithalten – die Qualen der Vorwoche geraten fast in Vergessenheit.

Fast. Red-Bull-Motorsportchef Helmut Marko erinnert sich an den leidenden Hamilton, der über Boxenfunk über starke Rückenschmerzen klagte, sich nach Rennende in Baku aus seinem W13 quälte. Marko stichelt: "Mit einem Stockerl springt er plötzlich aus dem Wagen …"

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    Grand Prix von Kanada: "Heute" präsentiert die Piloten-Noten der Experten von <a href="https://www.formelaustria.at">Formelaustria.at</a>.
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    Der Hintergrund: Mercedes übt auf die FIA Druck aus, mit Regeländerungen gegen das Bouncing vorzugehen, das die Gesundheit der Fahrer gefährde, bei Mercedes besonders schlimm ausgeprägt sei. Red Bull und Co. wittern einen Versuch des Rivalen, Performance-Rückstand mit Regeländerungen ausgleichen zu wollen. Auch Weltmeister Verstappen mahnte Hamilton, den er nicht namentlich erwähnte, nicht zu dramatisieren – das Bouncing sei unangenehm aber zumutbar.

    Die öffentliche Debatte um das Phänomen mag in Montreal etwas an Fahrt verloren haben. Niemand klagt über Schmerzen. Die Boliden hüpfen in den TV-Aufnahmen aus den Cockpits nicht ganz so stark wie in Aserbaidschan. Aber: Hinter den Kulissen geht es weiterhin heiß her.

    Boss Wolff spricht Klartext

    Mercedes-Boss Toto Wolff soll schon vor dem Rennen am Sonntag in einer Teamchef-Sitzung die Beherrschung verloren haben. Er fordert klare Maßnahmen gegen das Bouncing. Auch nach dem Grand Prix betont er: "Alle Autos haben in Baku auf die eine oder andere Weise gelitten und tun es auch hier in Montreal noch. Die Autos sind zu steif und hüpfen. Wir haben langfristige Auswirkungen, die wir nicht einmal beurteilen können. Aber es ist eindeutig ein Sicherheitsrisiko, und sich dann immer noch Manipulationen auszudenken, ist einfach erbärmlich."

    Die Töne werden also wieder rauer. Besonders zwischen Mercedes und Red Bull. Die beiden Rennställe sind spätestens seit der vergangenen Saison ziemlich beste Feinde. Das WM-Duell zwischen Verstappen und Hamilton schaukelte sich im Vorjahr durch Crashes, Führungswechsel und deftige Wortwahl hoch, gipfelte im letzten Saisonrennen mit dem umstrittenen Re-Start und dem Überholmanöver in der allerletzten Runde, das Verstappen den Titel brachte. Die Silberpfeile fühlen sich bis heute um die WM betrogen. Dass Red Bull und Ferrari die Regeländerungen nützen konnten, um Mercedes vor der neuen Saison technisch abzuhängen, trägt auch nicht zur Entspannung bei.

    Wolff über die Bouncing-Debatte: "Dies ist ein Sport, bei dem man versucht, einen Wettbewerbsvorteil zu behalten oder zu gewinnen. Aber diese Situation ist nun eindeutig zu weit gegangen. Alle Fahrer, mindestens einer in jedem Team, haben gesagt, dass sie nach Baku Schmerzen hatten, dass sie Schwierigkeiten hatten, das Auto auf der Strecke zu halten, oder dass sie verschwommene Sicht hatten. Die Teamchefs, die versuchen, das Gesagte zu manipulieren, um den Wettbewerbsvorteil zu behalten, und versuchen, politische Spielchen zu spielen, wenn die FIA versucht, eine schnelle Lösung zu finden, sind einfach nur unaufrichtig."

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