Welt

Er war zum ersten Mal in der Todeszone – und starb

Der tragische Tod eines jungen pakistanischen Bergführers sorgt für Betroffenheit. Der erfahrene Hassan war womöglich nicht genügend gut ausgerüstet.

Am "Flaschenhals" half ihm niemand während seines Todeskampfes: Mohammed Hassan verstarb nach einem Lawinenniedergang am K2.
Am "Flaschenhals" half ihm niemand während seines Todeskampfes: Mohammed Hassan verstarb nach einem Lawinenniedergang am K2.
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Mohammed Hassan arbeitete als Bergführer, um den Lebensunterhalt für sich, seine Frau und seine drei Kinder zu verdienen. Als er erfuhr, dass er die Gelegenheit bekommen würde, am K2 zu arbeiten, freute sich der Familienvater. Der Trip-Veranstalter Seven Summit Club beauftragte ihn mit der Montur und Instandhaltung der Seile während des Gipfelsturms. Doch Hassan sollte seinen ersten Einsatz in der sogenannten Todeszone am 27. Juli nicht überleben.

Lawine am "Flaschenhals"

Ein Video, das Hassan nach seinem Todeskampf am zweithöchsten Berg der Welt zeigt, ging in den sozialen Medien viral. Der Verunglückte griff demnach noch nach den Füßen der Bergsteiger. An der "Flaschenhals" genannten Stelle steigen zahlreiche Bergsteiger über seine Leiche hinweg. Hassan war infolge einer Lawine abgestürzt. Laut einem Bergsteiger gingen an jenem Tag mindestens fünf Lawinen auf den "Flaschenhals" nieder.

Augenzeugen berichteten, der pakistanische Hochträger sei nachts um 2.30 Uhr mehrere Meter hinuntergefallen und danach kopfüber mit nackten Beinen in einem Fixseil gehangen, wie der "Standard" schrieb. Hassan schrie während dieser Zeit immer wieder um Hilfe, aber niemand konnte ihm helfen. Erst nach drei Stunden zog ein Bergsteiger Hassan mithilfe eines Flaschenzugs heraus, doch dieser war bereits leblos. Reanimationsversuche blieben erfolglos, schreibt BBC.

War die Ausrüstung unzureichend?

Hassan war bereits ein erfahrener Bergsteiger, doch für den K2, der als einer der gefährlichsten Berge der Welt gilt, war er womöglich nicht gewappnet, mutmaßen Kollegen. So sollen seine Ausrüstung und seine Ausbildung unzureichend gewesen sein. Es bestünden an der schwierigen Stelle jedoch auch kaum die Mittel, eine Rettungsaktion zu starten. Hassans Arbeitgeber spielt das Problem mangelnder Ausrüstung hinunter und meint schlicht, jeder besteige irgendwann zum ersten Mal einen Achttausender. Für den Einsatz am Berg erhielt Hassan umgerechnet 18 Euro pro Tag.

Die pakistanische Regierung hat mittlerweile einen Untersuchungsausschuss eingesetzt, der die genauen Geschehnisse am K2 aufarbeiten soll.

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