Baumeister Richard "Mörtel" Lugner ist nicht mehr. Die Trauer in seiner Heimatstadt Wien ist gewaltig – nicht nur in seiner Familie, unter Freunden und in der Society. "Heute" befragte Menschen in der Lugner City – die meisten sind erschüttert.
Eine ältere Passantin, die den Tag zum Shoppen in der Lugner City nutzen will, ist schockiert von der Nachricht. "Er hat doch gerade erst geheiratet. Vielleicht war ihm das jetzt doch alles zu viel". Für die Wienerin war er ein "geschäftstüchtiger, agiler Mann." Gerührt sagt sie: "Egal ob man ihn jetzt positiv oder negativ gesehen hat, er war eine feine Persönlichkeit. Für seine Frau tut mir das sehr leid."
Eine andere Dame sieht das Ableben von "Mörtel" eher nüchtern. "Er wurde 91, er hat genug gelebt. Jeder muss mal gehen". Als regelmäßige Besucherin der Lugner City hat sie den Society-Baumeister auch immer wieder bei der Massage getroffen. "Gebraucht hab ich ihn aber nie, der hat immer so viel Blödsinn gemacht". Hier das Video:
Sascha (35) drückt der Familie sein Beileid aus. "Richard Lugner war so ein lieber Mensch. Er war lustig und man hat auch Spaß mit ihm haben können. Immer wenn ich ihn gesehen habe, hab ich zu ihm gesagt 'Hallo Lugner, du lebende Legende'. Ich bin echt geschockt über die Nachricht".
Mörtel starb in der Nacht auf Montag in seiner Villa in Wien-Döbling.
Als wir einen Mann auf der Stiege ansprechen, meint er nur kurz, dass er gerade im Fernsehen vom Tod des Baumeisters gehört hatte. Als wir ihm die nächste Frage stellen, sammelten sich bereits Tränen in seinen Augen. Dann bricht er das Interview ab, "mir tut's sehr leid."
Der 81-jährige Dietfried erinnert sich schmunzelnd an den Baulöwen. "Er war immer für schrullige Dinge bekannt. Er hat immer für sich selbst und seine Projekte Reklame gemacht und war sich für nix zu schade". Kennen würde er Lugner bereits seit rund 50 Jahren und er selbst wohne in einem Haus, das von der "Mörtels" Baufirma gebaut wurde. Ein leichtes Leben hätte der Society-Baumeister aber nicht gehabt. "Er hat immer Probleme mit Frauen gehabt. Egal ob privat oder auch am Opernball mit seinen Gästen".
„Lugner hatte viele Probleme mit all seinen Frauen“Dietfried (81)
Auch der 64-jährige Josef bedauert Lugners Tod sehr. "Er war immer für Highlights bekannt. Ich selbst liebe die Autoshow in der Lugner City. Ich hoffe, dass alle seine Geschäfte noch 50 oder 100 Jahre weiterlaufen. Er hat nur tolle Dinge gemacht und eine gute Atmosphäre verbreitet".
Muco (50), Inhaber eines Geschäftes in der Lugner City, hat sofort nachdem er vom Tod des Baumeisters hörte, eine schwarze Fahne am Eingang seines Geschäfts aufgehängt. Zusätzlich dazu lässt er Werbevideos des Baumeisters laufen, damit seine Stimme den ganzen Tag zu hören ist. "Ich möchte Richard Lugner damit eine Ehre erweisen. Wir haben ihn alle sehr gebliebt". Muco schätzte den tüchtigen Baulöwen sehr. "Ich habe am Vatertag drei Stunden lang mit ihm Geschenke verteilt. Er wurde einfach nicht müde. Ich wollte ihm Wasser anbieten, da ich selbst auch schon müde war. Er wollte immer weitermachen und war sehr motiviert".
Am Freitag habe er Simone Lugner noch gesehen und ihr Schokolade aus Dubai geschenkt. "Sie kam dann mit Richard nochmal zu uns ins Geschäft. Doch leider war ich nicht da. Das wäre das letzte Mal gewesen, wo ich ihn sehen hätte können", sagt Muco traurig.