"Lolita Express"
Epstein-Jet zum Spottpreis – doch niemand will ihn
Vor vier Jahren kaufte eine Firma die Boeing 727. Weil sie jedoch der Privatjet von Jeffrey Epstein war, gibt es Probleme beim Weiterverkauf.
Das Boeing-Modell 727 kam 1964 auf den Markt und wurde zum ersten Flugzeug, von welchem über 1000 Exemplare produziert wurden. Heute gibt es noch deren vierzig.
Bald könnte es eine weniger sein. Die Boeing 727-100 mit der Seriennummer 20115 und Auslieferungsdatum 7. Juli 1969 war 20 Jahre lang Eigentum des verurteilten Sexualstraftäters Jeffrey Epstein. Heute steht sie auf dem Flughafen Brunswick Golden Isles in Georgia.
Privatjet von Jeffrey Epstein
Der Flieger wurde im Verlauf seiner Lebenszeit zum VIP-Jet umgebaut. Zuletzt bot er laut dem "Aerotelegraph" Platz für 29 Reisende, inklusive Schlafzimmer mit eigenem Bad, Clubsesseln und Couches.
Epstein, der sich 2019 in seiner Gefängniszelle in New York erhängte, soll das Flugzeug unter anderem genutzt haben, um minderjährige Frauen zu seiner Privatinsel zu fliegen. Deshalb wurde die Maschine in den Medien auch als "Lolita Express" bezeichnet
Ein Fall für die Schrottpresse
Nach dem Ableben von Jeffrey Epstein wechselte der "Lolita Express" noch einige Male seinen Besitzer, bis die Boeing schließlich anfangs 2020 bei Ebay zur Ersteigerung landete. Der Startpreis wurde auf umgerechnet knapp 390.000 Euro angesetzt. Doch aus unbekannten Gründen wurde das Angebot noch vor Auktionsende wieder entfernt. Schließlich kaufte sie der Flugzeugvermittler World Aviation Services, in der Hoffnung, die Maschine gewinnbringend weiterverkaufen zu können.
Bis heute ist kein einziges Kaufangebot eingegangen. Der Chef von World Aviation Services sagt gegenüber der "Daily Mail", dass er nicht gewusst habe, wer Epstein war oder was er mit der Boeing gemacht habe. Die Maschine soll nun 54 Jahre nach ihrem Erstflug zerlegt werden.