Rapid-Rückkehr
Entrup: "Ärzte sagten, ich solle es lieber lassen"
Hartbergs Teamkicker Maximilian Entrup erlebte schlimme Zeiten bei seinem Ex-Klub Rapid. Am Wochenende kommt es zum Liga-Duell.
Im Mai stürmte Max Entrup noch für Marchfeld in der Regionalliga, jetzt holte ihn Ralf Rangnick ins Nationalteam. "Ich lag schon im Bett, als mich ÖFB-Sportdirektor Peter Schöttel anrief, sagte, dass sich der Teamchef bei mir melden wird. Ich dachte nur: Was passiert hier gerade? So etwas hätte ich nicht zu träumen gewagt", sagt der 26-jährige Wiener, dessen Karriere fast an einigen Rapid-Fans zerbrochen wäre.
Im Sommer 2016 holte der ehemailge Sportchef Andreas Müller den damaligen FAC-Stürmer nach Hütteldorf. Weil er als Jugendlicher aber einem Austria-Fanklub angehört haben soll, wurde er von grün-weißen Hardcore-Fans bekämpft – mit Beschimpfungen, Bedrohungen und sogar mit Böllerwürfen. Bitter: Nur Müller schützte das Talent, Klubspitze und Teamkollegen schauten weg. "Da habe ich mich unbeliebt gemacht", erklärte Müller, der am Ende gehen musste.
Auch Entrup gab auf, wechselte zu St. Pölten, zu Lafnitz, war vereinslos, ehe bei Marchfeld das Comeback gelang – auch dank mentaler Hilfe von Psychologen. "Es gab Phasen in meinem Leben, da habe ich an mir gezweifelt. Ärzte meinten, dass ich es vielleicht lieber lassen sollte. Ich wollte das aber nicht, mein Ziel war immer Profifußballer", meinte er bei "Sky". Am Samstag geht es daheim gegen Rapid. Ein Problem? "Nein, dieses Kapitel habe ich abgeschlossen."
Die Hartberger könnten mit einem Sieg den Vorsprung auf die Grün-Weißen auf sieben Zähler ausbauen. Für Rapid zählt im Kampf um die Top-sechs nur ein voller Erfolg gegen die Oststeirer.