Wien

Herzinfarkt-Patienten warten in Wien 40 Minuten 

Nach dem Warnstreik schlagen Mediziner in Wien-Ottakring Alarm: Überall fehlt Personal, für Patienten kann das im Ernstfall lebensgefährlich werden. 

Thomas Peterthalner
Mediziner Severin Ehrengruber von der Klinik Wien-Ottakring.
Mediziner Severin Ehrengruber von der Klinik Wien-Ottakring.
ORF Screenshot

Severin Ehrengruber, Arzt in der Notaufnahme der Klinik Wien-Ottakring, ließ nun im Interview mit ORF-Star Patrick Budgen aufhorchen. Erst am Freitag gab es in dem Spital einen einstündigen Warnstreik, weil es immer wieder zu gefährlichen Situationen komme. Der Arzt fordert eine Entschuldigung von Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SP).

"Dafür, wie mit uns umgegangen wird", so der Mediziner. "Wir machen auf Probleme aufmerksam, man spricht uns die Berechtigung dafür ab." Für bessere Arbeitsbedingungen zu kämpfen sei "ein Menschenrecht". Ehrengruber fordert ein Gespräch "auf Augenhöhe" mit Stadtrat Hacker. Dieser schlug ein Gesprächsangebot aber bisher aus. 

Video: Das brisante ORF-Interview

40 Minuten Warten nach Herzinfarkt

Doch die Zeit drängt: Auch in der Klinik Ottakring können Patienten nicht immer adäquat behandelt werden, so der Mediziner. "Da ist der Herzinfarktpatient, der 30, 40 Minuten bis zur Erstbegutachtung durch einen Arzt warten muss. Gerade bei einem Herzinfarkt weiß man aber, da zählt jede Minute. Je mehr Belastung, desto mehr Fehler passieren und das wollen viele im Personal nicht mehr mitmachen."

Todesfälle aufgrund von Wartezeiten habe es laut Ehrengruber aber zum Glück noch nicht gegeben. Überall fehle aber das Personal im Krankenhaus. Es müsse zumindest genug Mitarbeiter geben, um Urlaubs- und Ruhezeiten einhalten zu können. 

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    Karl Schöndorfer / picturedesk.com