Teenager vor Gericht

Enkerl (16) wollte die eigene Oma vergewaltigen

Ein 16-Jähriger soll im März versucht haben, seine Großmutter zu vergewaltigen. Das Opfer konnte um Hilfe rufen, der Enkelsohn wurde festgenommen.

Christian Tomsits
Enkerl (16) wollte die eigene Oma vergewaltigen
Der nun 16-Jährige sagte am Donnerstag vor Gericht aus, die Großmutter habe sich alles nur eingebildet.
Heute

Verstörende Verhandlung am Wiener Landesgericht: Ein 16-Jähriger musste sich am Donnerstag wegen versuchter Vergewaltigung verantworten. Das schwer traumatisierte Opfer: seine eigene Großmutter. Die lungenkranke Pensionistin, bei der er an Wochenenden regelmäßig auf der Couch übernachtet, kann seither nicht mehr schlafen, bricht oft in Tränen aus.

Teenager war noch in der Probezeit

Der bereits amtsbekannte Teenager, der aufgrund von Aggressionsproblemen bereits vorbestraft ist und sich innerhalb der Probezeit befindet, wohnt unter der Woche in einer betreuten Wohneinrichtung. Am 3. März drehte er offenbar wieder einmal völlig durch: "Weil ich nicht fortgehen durfte, wurde ich aggressiv. Da mache ich Sachen, die ich später bereue", erklärte der korpulente Bursch dem Richter.

Die Vorwürfe wurden von der Staatsanwältin als "ungewöhnlich" eingeleitet und wiegen schwer: Wie ein DNA-Gutachten belegt, soll der damals noch 15-jährige Bub seine Oma angegriffen, sie an den Handgelenken festgehalten und vulgär beschimpft haben. Dann habe er ihr den Bademantel und die Unterwäsche vom Körper und sie an den Haaren gerissen. Die Frau schnappte aufgrund ihrer COPD-Erkrankung verzweifelt nach Luft, konnte aus dem offenen Fenster noch mit letzter Kraft um Hilfe rufen. Ein Passant alarmierte die Polizei, die das Enkerl festnahm.

Dem Vorfall vorangegangen war ein simpler Streit um die Wohnungsschlüssel. "Um halb zwei in der Früh wollte er plötzlich mit Freunden fortgehen. Das habe ich ihm verboten", so das Opfer in der Einvernahme. "Ich habe sie nur aus Versehen am Körper angegriffen, weil ich den Schlüsselbund suchte, den sie immer im BH versteckt", behauptete der 16-Jährige hingegen, dass sich seine Oma alles nur eingebildet habe.

Urteil: Teilbedingte Haft plus Therapie

Da der Bursch im Ermittlungsverfahren die versuchte Vergewaltigung in allen Details bereits gestanden hatte, war es für Verteidigerin Iris Augendoppler in der Verhandlung nicht leicht: Am Ende erwirkte sie trotz Schuldspruchs eine teilbedingte Haftstrafe für ihren minderjährigen Mandanten in der Höhe von 15 Monaten (davon zwei unbedingt). Zusätzlich wurden strenge Weisungen zur Therapie erlassen – rechtskräftig.

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