Prozess gegen vier Burschen

"Erschlag jetzt die Katze" – Teenager muss in Therapie

Der brutale Fall von Tierquälerei schockierte: Ein 18-Jähriger soll eine Katze mit einem Besen erschlagen haben. Am Mittwoch gab es das Urteil.

Oberösterreich Heute
"Erschlag jetzt die Katze" – Teenager muss in Therapie
Am Mittwoch ging der Prozess um mutmaßliche Tierquälerei vom 30. Jänner am Linzer Landesgericht in die zweite Runde.
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Die vier Burschen saßen schon am 5. Juni in Linz auf der Anklagebank. Dem 18-jährigen Hauptbeschuldigten wurde ein grausiger Fall von Tierquälerei vorgeworfen. Auch ein 19-Jähriger sowie ein befreundetes Zwillingspaar (18) mussten sich verantworten. Am Mittwoch ging der Prozess in die zweite Runde.

Bei einem geselligen Treffen am 30. Jänner soll der zum Tatzeitpunkt 17-jährige Hauptangeklagte aus dem Bezirk Perg den Familienkater des Gastgebers (19) mit einem Besen brutal erschlagen haben. Vor Gericht gab sich der Teenager im Juni reumütig. Es sei eine "unnötige, dumme Rauschaktion" gewesen, so sein Verteidiger.

Noch gestreichelt, dann starb Tier

Das soll sich Ende Jänner zugetragen haben: Der mutmaßliche Täter auf die Toilette gegangen und mit der Katze im Arm zurückgekommen sein. Er habe sie noch gestreichelt.

Dann soll er wie aus dem Nichts gesagt haben: "Ich erschlag jetzt die Katze." Daraufhin sei er mit dem Tier nach draußen verschwunden. Mit einem großen Besen soll er mehrmals auf den Vierbeiner eingeschlagen haben.

Sowohl am 5. Juni als auch am Mittwoch fand der Prozess im Verhandlungssaal 136 des Linzer Landesgerichts statt.
Sowohl am 5. Juni als auch am Mittwoch fand der Prozess im Verhandlungssaal 136 des Linzer Landesgerichts statt.
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Sowohl der 19-Jährige als auch das Zwillingspaar waren angeklagt, weil sie die Tat nicht verhindert haben sollen. Ihre Rechtfertigung am 5. Juni: Sie hätten die Aussagen ihres Freundes nicht ernst genommen, hätten "es nicht für möglich gehalten", dass er es wirklich tun würde. Für alle vier gilt die Unschuldsvermutung.

Jugendliche filmten Entsorgung

Beim Abtransport der toten Katze in einen nahegelegenen Wald hätten die Zwillinge geholfen, so die Staatsanwaltschaft. Einer der Brüder soll dem mutmaßlichen Täter in der Nacht den Weg geleuchtet haben. Der andere habe das Ganze gefilmt.

Der 18-jährige Bursch bekannte sich schon beim ersten Prozess schuldig. Der Gastgeber und das Zwillingspaar plädierten auf nicht schuldig – die Verhandlung wurde dann aber vertagt.

18-Jähriger muss in Therapie

Am Mittwoch gab es dann das Urteil: Der mutmaßliche Täter wurde wegen Tierquälerei und Verleumdung schuldig gesprochen. Zuvor hatte er nämlich behauptet, die Zwillinge hätten die Katze getreten. Auf den Teenager kommt nun eine unbedingte Geldstrafe von insgesamt 800 Euro und eine bedingte Freiheitsstrafe von vier Monaten zu.

Sein Geständnis wirkte sich mildernd auf das Urteil aus. Der 18-Jährige solle sich jetzt außerdem in psychotherapeutische Behandlung begeben, hieß es vom Landesgericht Linz.

Den anderen drei Angeklagten wurde eine Geldstrafe von jeweils 400 Euro bei den Zwillingen bzw. 500 Euro bei dem 19-jährigen Gastgeber angeboten. Sollten sie diese bezahlen, werde das Verfahren eingestellt. Sämtliche Schuldsprüche sind nicht rechtskräftig.

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    privat, iStock

    Auf den Punkt gebracht

    • Ein 18-jähriger Teenager wurde wegen Tierquälerei und Verleumdung schuldig gesprochen, nachdem er eine Katze mit einem Besen erschlagen hatte
    • Er erhielt eine Geldstrafe und eine bedingte Freiheitsstrafe, muss sich zudem in psychotherapeutische Behandlung begeben
    • Die anderen drei Angeklagten erhielten Geldstrafen und könnten das Verfahren einstellen, wenn sie diese bezahlen
    red
    Akt.