Nach EM-Halbfinale
Engländer schimpfen nach Sieg: "Eine Schande!"
Englands Nationalteam steht nach einem 2:1-Erfolg über die Niederlande im EM-Finale. Ein Elfmeter-Foul erhitzt ausgerechnet auf der Insel die Gemüter.
In der 90. Minute gelang Ollie Watkins der erlösende 2:1-Siegtreffer, nach einem Zuspiel von Cole Palmer schoss der Aston-Villa-Stürmer flach ins lange Eck ein. Und die "Three Lions" ins zweite EM-Endspiel in Serie. Dabei hatte Xavi Simons die Niederländer in der siebten Minute noch in Front gebracht, England-Keeper Jordan Pickford nicht gut aussehen lassen, Harry Kane in der 18. Minute per Elfmeter ausgeglichen.
Ein Strafstoß, der für heftige Diskussionen sorgte. Holland-Kapitän Virgil van Dijk meinte nach dem Spiel lediglich: "Der Schiedsrichter ist unmittelbar nach dem Abpfiff direkt in die Kabine gegangen. Ich denke, das sagt viel aus."
Der EM-Halbfinal-Kracher zwischen England und Holland
Bei der strittigen Elfmeter-Szene kam England-Kapitän Kane zum Volley-Abschluss, Gegenspieler Denzel Dumfries versuchte, den Schuss mit aufgestellter Sohle zu blocken, traf den England-Star. Nachdem der Schuss daneben ging, meldete sich der VAR, der deutsche Referee Felix Zwayer schaute sich die Szene selbst an und gab den Strafstoß.
Heftige Kritik ausgerechnet in England
Eine Entscheidung, die von Schiedsrichter-Experten gestützt wurde. Kurioserweise sahen es Ex-Fußballer auf der Insel ganz anders. So meinte Gary Neville in der Halbzeit-Analyse des britischen Senders "ITV": "Als ehemaliger Verteidiger finde ich diesen Elfmeter eine Schande. Dumfries hat nur versucht, den Schuss zu blocken. Das ist nichtmal annähernd ein Elfmeter."
Der englische Kult-Experte Jamie Carragher meldete sich ebenso via X zu Wort, hatte ebenfalls eine klare Meinung: "Niemals ein Elfmeter", schrieb der Ex-Teamspieler.
Schiedsrichter Zwayer, der den Elfmeter auf dem Feld zunächst nicht gegeben hatte, stand während des gesamten Spiels unter besonderer Beobachtung. Denn vor zweieinhalb Jahren beschwerte sich der jetzige England-Star Jude Bellingham nach einem Spiel seiner Dortmunder gegen Bayern München über den Unparteiischen aus Berlin, brachte die Verwicklung des heute 43-Jährigen in den Manipulationsskandal rund um Ex-Schiedsrichter Robert Hoyzer im Jahr 2005 ins Spiel. "Wie ist die UEFA darauf gekommen?", fragte etwa Kult-Experte Gary Lineker zuvor. Es war der vierte EM-Einsatz des Deutschen. Und wohl sein Letzter.