Wien

Energiekrise – so frisch wird’s jetzt in Wiener Öffis

Kommt nach der Masken- jetzt die Haubenpflicht in den Wiener Öffis? Um Energie zu sparen, wird es in den U-Bahnen und Bims nun um 2 Grad kälter!

Claus Kramsl
Draußen kalt, drinnen frisch: Um Energie zu sparen, sollen U-Bahnen und Straßenbahnen in Wien nun weniger beheizt werden.
Draußen kalt, drinnen frisch: Um Energie zu sparen, sollen U-Bahnen und Straßenbahnen in Wien nun weniger beheizt werden.
iStock

Die explodierenden Energiekosten treffen auch die Wiener Linien, schließlich fahren Straßenbahn und U-Bahnen mit Strom. Und auch die mit Sprit angetriebenen Busse waren schon einmal günstiger unterwegs. "Im Hinblick auf die aktuelle Energiekrise setzen die Wiener Linien zusätzliche Maßnahmen, um Einsatz sowie Effizienz zu optimieren. Damit sollen rund zehn Prozent des jährlichen Energiebedarfs von Stationen, Werkstätten und Gebäuden der Wiener Linien eingespart werden", heißt es am Dienstag von den Wiener Linien.

Einige Maßnahmen wurden bereits schleichend eingeführt und sind schon jetzt in Kraft: So ist etwa bei den Bahnsteigen der U3-Station Landstraße nur noch jede zweite LED-Leuchtröhre aufgedreht. Auch die aus römischen Zeiten stammenden Steinskulpturen in der Station Rochusgasse werden nicht mehr beleuchtet – "Heute" berichtete.

Maximal 18 Grad in U-Bahnen und Bims

Aber nicht nur bei der Beleuchtung stehen die Weichen auf Energiesparen: Um die Kosten zu senken, wird die Temperatur in U-Bahnen und Straßenbahnen sowie in Dienststellen um zwei Grad reduziert. Laut Wiener Linien sollen die Garnituren nur mehr bis maximal 18 Grad geheizt werden. Ob dadurch die rapide gesunkene Maskenmoral in den Öffis steigen wird, weil so eine richtig aufgesetzte FFPs-Maske ja auch das Naserl warm hält, bleibt aber abzuwarten…

Die Energiespar-Maßnahmen der Wiener Linien im Überblick

Während die Umsetzung laufender Energieeffizienzmaßnahmen nun beschleunigt wird, gibt es auch punktuelle Maßnahmen für diesen Herbst und Winter zur Reduktion des Energieverbrauches. Dazu zählen unter anderem:

➤ Temperatur in U-Bahn und Straßenbahn sowie in Dienststellen wird um zwei Grad reduziert

➤ Wiener-Linien-Schriftzüge werden ausgeschalten

➤ Reduzierte Beleuchtung bei Kunstwerken

➤ Weitere Umrüstung auf LED-Beleuchtung in Gebäuden und Schienenfahrzeugen sowie Installation von Zeitschaltern in Gebäuden

➤ Optimierung von Stationsbeleuchtung und Lüftungsanlagen

"Wir haben in den vergangenen Jahren bereits zahlreiche Maßnahmen gesetzt, mit denen wir die Energie sehr effizient nutzen. In der aktuellen Krise ist es unsere Verantwortung, in allen Unternehmensbereichen noch einmal genauer hinzusehen und weitere Potenziale auszuschöpfen“, so "Wiener Linien"-Geschäftsführer Günter Steinbauer.

Stromreduktion von rund elf Gigawattstunden pro Jahr

Durch die Temperaturreduktion in den Fahrzeugen, die weitere Umstellung auf LED-Beleuchtung in Stationen und Fahrzeugen sowie der Installation von Zeitschaltern und Bewegungsmeldern in Betriebsgebäuden und dem Abschalten von beleuchteten Schriftzügen gehen die Wiener Linien von einer Stromreduktion von rund elf Gigawattstunden pro Jahr aus. Das entspricht dem jährlichen Stromverbrauch von ungefähr 3.000 Vier-Personen Haushalten, rechnen die Wiener Linien.

Außerdem werden Erdgasheizungen sukzessive getauscht und die Nutzung von Erdwärme wird ausgeweitet. Beim Heizen sollen rund sechs Gigawattstunden eingespart werden. Damit würde der jährliche Heizenergiebedarf von ungefähr 1.000 Vier-Personen-Haushalten eingespart.

Langfristige Maßnahmen für mehr Energieeffizienz

Bereits jetzt werde versucht, Energie zu sparen. So werden etwa seit 2019 Dächer von Öffi-Gebäuden mit Photovoltaik-Anlagen ausgerüstet. Bis 2025 sollen 20 Solarkraftwerke auf 70.000 Quadratmeter Dachfläche entstehen.

Weiters konnte durch die Erneuerung der rund 400 Fahrzeuge starken Busflotte der Energieverbrauch um gut ein Drittel gesenkt werden, obwohl das Angebot gleichzeitig um sechs Prozent ausgeweitet wurde, rechnen die Wiener Linien vor. Auch Schulungen für effizientere Fahrweise oder die Nutzung der Bremsenergie von Schienenfahrzeugen hätten sich in den letzten Jahren bewährt und würden auf eine emissionsarme Mobilitäts-Zukunft hinarbeiten.

1/51
Gehe zur Galerie
    <strong>22.11.2024: So will Neos-Chefin die Mindestsicherung neu aufsetzen.</strong> Beate Meinl-Reisinger spricht erstmals in "Heute" über Koalitionsverhandlungen, nötige Reformen – <a data-li-document-ref="120073911" href="https://www.heute.at/s/so-will-neos-chefin-die-mindestsicherung-neu-aufsetzen-120073911">und warum sie Entlastungen für notwendig erachtet.</a>
    22.11.2024: So will Neos-Chefin die Mindestsicherung neu aufsetzen. Beate Meinl-Reisinger spricht erstmals in "Heute" über Koalitionsverhandlungen, nötige Reformen – und warum sie Entlastungen für notwendig erachtet.
    Helmut Graf