Nationalratswahl 2024

Endergebnis ist da – FPÖ verliert überraschend Stimmen

Am Mittwoch verlautbarte die Bundeswahlbehörde das endgültige Ergebnis der Nationalratswahl vom 29. September. Es kam noch zu Änderungen.

Michael Rauhofer-Redl
Endergebnis ist da – FPÖ verliert überraschend Stimmen
Herbert Kickl muss beim amtlichen Endergebnis noch ein kleines Minus zur Kenntnis nehmen.
ROLAND SCHLAGER / APA / picturedesk.com

Insgesamt 6.346.059 Österreicherinnen und Österreicher waren am 29. September dazu aufgerufen, einen neuen Nationalrat zu wählen. Am Mittwoch veröffentlichte die Bundeswahlbehörde das endgültige Ergebnis der Nationalratswahl – und dieses bringt für fast alle Parteien Änderungen zum vorläufigen Endergebnis.

Die Wahlbeteiligung lag mit 77,7 Prozent um 2,1 Prozentpunkte höher als bei der Wahl 2019: Schlussendlich wurden 4.929.745 Stimmzettel (+94.276) abgegeben. Von den abgegebenen Stimmen waren 46.857 ungültig und 4.882.888 gültig.

Minimale Verschiebungen

Im Vergleich zum vorläufigen Endergebnis vom 3. Oktober ergaben sich nun bei vier der fünf im Nationalrat vertretenen Parteien noch minimale Verschiebungen. Wahlsieger Herbert Kickl und seine FPÖ müssen ein Minus von zwei Stimmen hinnehmen. Exakt 1.408.512 Bürger oder 28,8 Prozent hatten ihr Kreuzerl bei den Freiheitlichen gemacht.

Keine Veränderungen gab es bei der ÖVP. 1.282.734, das sind 26,3 Prozent wählten die Partei von Bundeskanzler Karl Nehammer. Für SPÖ-Chef Andreas Babler ist der Verlust von einer weiteren Stimme auf nunmehr 1.032.233 Stimmen (21,1 Prozent) eine weitere, aber wohl verschmerzbare Niederlage.

Positive Änderungen brachte das Endergebnis hingegen für die NEOS (plus eine Stimme auf 446.379; 9,1 Prozent) sowie die Grünen (plus zwei Stimmen auf 402.109; 8,2 Prozent).

Der neue Nationalrat

An der Aufteilung im Nationalrat ändert diese Minimalverschiebung schlussendlich nichts mehr. Die FPÖ ist mit nun 57 Mandaten (+26) die stärkste Parlamentsfraktion. Dahinter folgt die Volkspartei mit 51 Sitzen (-20). Die Sozialdemokratie von Andreas Babler bekommen trotz Stimm-Minus zu 2019 durch die Wahlarithmetik sogar ein Mandat dazu, haben nun 41.

Auch mehr Pink findet sich künftig im Hohen Haus, die NEOS haben ab der Neukonstituierung 18 Mandate (+3). Die Grünen bauen dafür deutlich ab, schrumpfen von 26 auf 16 Sitze zusammen.

Das endgültige Ergebnis der Nationalratswahl im Überblick – Die Reihung der Parteien

  • FPÖ – 1.408.512 Stimmen
  • ÖVP – 1.282.734 Stimmen
  • SPÖ – 1.032.233 Stimmen
  • NEOS – 446.379 Stimmen
  • Die Grünen – 402.109 Stimmen
  • KPÖ Plus – 116.891 Stimmen
  • Bierpartei – 98.395 Stimmen
  • Liste Madelaine Petrovic – 28.488 Stimmen
  • KEINE – 27.830 Stimmen
  • MFG – 19.785 Stimmen
  • Liste Gaza – 19.376 Stimmen
  • Die Gelben – 156 Stimmen

Mögliche Koalitionen

An den Koalitionsmöglichkeiten hat das amtliche Endergebnis auch nichts mehr geändert. Die FPÖ könnte zusammen mit ÖVP oder auch der SPÖ eine regierungsfähige Mehrheit erreichen.

Jede andere Alternative erfordert einen Schulterschluss von Nehammers Türkisen und Bablers Roten. Diese hätten schon alleine die knappest mögliche Mehrheit, zur Absicherung bräuchten sie aber noch einen dritten Partner. Da kämen dann die NEOS oder, eher unwahrscheinlich, die Grünen ins Spiel.

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    Denise Auer

    Auf den Punkt gebracht

    • Die Bundeswahlbehörde hat das endgültige Ergebnis der Nationalratswahl 2024 bekannt gegeben, wobei es zu minimalen Verschiebungen bei den Parteien kam
    • Die FPÖ verlor überraschend Stimmen, bleibt aber mit 57 Mandaten die stärkste Fraktion, während die ÖVP und SPÖ leichte Veränderungen verzeichneten und die Grünen deutlich Sitze einbüßten
    mrr
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