Nationalratswahl 2024

Ergebnis fix! Schicksalswahl ist jetzt besiegelt

Das amtliche Endergebnis der Nationalratswahl 2024 steht fest. So hat Österreich am Sonntag wirklich gewählt.

Newsdesk Heute
Ergebnis fix! Schicksalswahl ist jetzt besiegelt
Nun haben sie ihr Ergebnis schwarz auf weiß: SPÖ-Chef Andreas Babler, Bundeskanzler Karl Nehammer und FPÖ-Chef Herbert Kickl.
GEORG HOCHMUTH / APA / picturedesk.com

Donnerstagabend, 21.01 Uhr, war es fix. Die allerletzten Wahlkarten wurden durch die Landeswahlbehörden fertig ausgezählt, das Innenministerium hat das vorläufige amtliche Endergebnis der Nationalratswahl 2024 veröffentlicht.

6.346.059 Menschen waren wahlberechtigt, um 50.753 weniger als 2019. Die Wahlbeteiligung lag mit 77,7 Prozent um 2,1 Prozentpunkte höher: Schlussendlich wurden 4.929.745 Stimmzettel (+94.276) abgegeben.

FPÖ klar Erste

Nennenswerte Verschiebungen gab es keine mehr. Die FPÖ bleibt mit 28,8 Prozent der Stimmen deutlich die stärkste Partei. Exakt 1.408.514 Bürger hatten ihr Kreuzerl bei den Freiheitlichen von Herbert Kickl gemacht.

Auf Platz 2 folgt die ÖVP mit 26,3 Prozent der Stimmen. Karl Nehammer konnte 1.282.734 Österreicher von sich überzeugen – rund eine halbe Million Menschen weniger als 2019 noch die Türkisen von Sebastian Kurz gewählt hatten.

Das Stockerl wird von der SPÖ von Andreas Babler aufgefüllt; 21,1 Prozent wurden es schlussendlich. 1.032.234 Stimmen reichen aber nur für den dritten Platz. Es ist dank eines prozentualen Mini-Verlustes (-0,04) das historisch schlechteste Ergebnis der Sozialdemokratie. In absoluten Stimmen haben die Roten eigentlich sogar um 20.366 zugelegt.

Auf den hinteren Plätzen finden sich die NEOS (9,1 Prozent; 446.378) und die Grünen (8,2 Prozent; 402.107). Letztere wurden von der Regierungsbank weg zur kleinsten Partei im Nationalrat degradiert.

Die KPÖ kam auf 2,4 Prozent (116.891 Stimmen). Dominik Wlaznys BIER war mit 2 Prozent (98.395 Stimmen) eher ein Radler. Beide stürzen mit der Liste Madeleine Petrovic (0,6 Prozent; 28.488), Wandel/KEINE (0,6 Prozent; 27.830), der MFG (0,4 Prozent; 19.785) und GAZA (0,4 Prozent; 19.376) in die Bedeutungslosigkeit. Winziges Schlusslicht: Die Gelben mit 156 Stimmen (0,0 Prozent).

Keine der letztgenannten Listen bzw. Parteien schafft es über die 4-Prozent-Hürde in den Nationalrat. 46.857 abgegebene Stimmen (1,0 Prozent) waren ungültig.

Der neue Nationalrat

Für die Mandatsverteilung bedeutet das: Die FPÖ wächst auf 57 (+26) Sitze im Nationalrat deutlich an, während die ÖVP künftig 51 (-20) besetzen wird. Die SPÖ bekommt aufgrund der Wahlarithmetik trotz Stimmen-Minus sogar ein Mandat hinzu, hält jetzt 41. Auch mehr Pink findet sich künftig im Hohen Haus, die NEOS haben ab der Neukonstituierung 18 Mandate (+3). Die Grünen bauen dafür deutlich ab, schrumpfen von 26 auf 16 Sitze zusammen.

Mögliche Koalitionen

An den Koalitionsmöglichkeiten hat das Endergebnis auch nichts mehr geändert. Die FPÖ könnte zusammen mit ÖVP oder auch der SPÖ eine regierungsfähige Mehrheit erreichen.

Jede andere Alternative kommt nicht um Nehammers Türkise herum. Die ÖVP könnte zusammen mit der SPÖ koalieren, hätte dann aber nur die geringstmögliche Mehrheit mit 92 von 183 Sitzen.

Das wird als wenig belastbar angesehen, ein weiterer Juniorpartner könnte dies absichern. Für NEOS und Grüne ist das derzeit die einzige Chance in eine Regierung zu kommen.

Eine Paradiesvogel-Koalition aus FPÖ-NEOS-Grüne ginge sich, selbst wenn die Verantwortlichen das wollten, um genau ein Mandat nicht für eine Mehrheit aus.

Historischer FPÖ-Sieg bei der Wahl  – so jubeln die Blauen

1/11
Gehe zur Galerie
    Christan Hafenecker mit der Faust: Bei der Verkündung der ersten Hochrechnung brach Jubel aus.
    Christan Hafenecker mit der Faust: Bei der Verkündung der ersten Hochrechnung brach Jubel aus.
    Denise Auer
    1/64
    Gehe zur Galerie
      <strong>21.12.2014: Magdeburg-Terrorist war bekannter Anti-Islam-Aktivist.</strong> Der mutmaßliche Täter des Anschlags von Magdeburg erhob schwere Vorwürfe gegen Deutschland und unterstützte Frauen, <a data-li-document-ref="120079782" href="https://www.heute.at/s/magdeburg-terrorist-war-bekannter-anti-islam-aktivist-120079782">die aus Saudi-Arabien flüchteten.</a>
      21.12.2014: Magdeburg-Terrorist war bekannter Anti-Islam-Aktivist. Der mutmaßliche Täter des Anschlags von Magdeburg erhob schwere Vorwürfe gegen Deutschland und unterstützte Frauen, die aus Saudi-Arabien flüchteten.
      REUTERS

      Auf den Punkt gebracht

      • Das amtliche Endergebnis der Nationalratswahl 2024 steht fest: Die FPÖ bleibt mit 28,8 Prozent der Stimmen die stärkste Partei
      red
      Akt.