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emporia Smart 6 im Test – großes Handy, großer Sprung

Im Vergleich zum Vorgänger macht das neue Handy Smart 6 des heimischen Herstellers emporia einen riesigen Sprung – auch in den Massenmarkt.

Rene Findenig
Das emporia Smart 6 zeigt sich im "<em>Heute</em>"-Test als großes Handy mit kleinen Mankos.
Das emporia Smart 6 zeigt sich im "Heute"-Test als großes Handy mit kleinen Mankos.
Rene Findenig

Schon seit Jahren bedient das österreichische Unternehmen emporia Telecom aus Linz eine Smartphone-Sparte, die gar nicht so in der Nische zu finden ist. Mit Tastentelefonen und Smartphones für die Generation 60+ bringt die Firma regelmäßig leicht bedienbare, übersichtliche und moderne Mobilgeräte für ältere Menschen auf den Markt. Im "Heute"-Test konnten viele der bisherigen Modelle überzeugen – statt auf die Jagd nach Tempo, Leistung und Spitzenwerte setzen die Modelle auf einen halbwegs günstigen Preis, leichte Bedienbarkeit, gute Sichtbarkeit und einige Besonderheiten wie eine Notruf-Taste mit festgelegten Hilfskontakten im Ernstfall. Mit den emporia Smart 6 um 399 Euro wagt der Hersteller nun aber ganz Neues.

Ganz Neues heißt: Das Smartphone soll nicht nur mehr rein für Pensionisten und ältere Menschen, sondern für alle Handy-Nutzer interessant sein. Doch schon beim Design gibt es tolle Neuerungen im Vergleich zum Vorgänger. Verstecken will man das Gerät nun nicht mehr, mit einem flachen 6,58-Zoll-Touchdisplay, einem breiten und fast flachen Rahmen sowie einer mattschwarzen Rückseite mit einem großen und leicht hervorstehenden Kameramodul sieht das emporia Smart 6 wertig und gut verarbeitet aus. Mit 165 x77 x11 Millimetern kommt das Smartphone auch einem Apple iPhone, dem es entfernt ähnlich sieht, ziemlich nahe. Vor allem der breite Rahmen sorgt dafür, dass das Handy gut in der Hand liegt und nicht wegrutscht.

Handy kann nun auch Gesichtserkennung

Auch eine andere Apple-Eigenheit gibt es: Während die Power-Taste an der rechten Seite zu finden ist, wurde die Lautstärkewippe nicht direkt darüber wie bei den meisten Handys, sondern wie bei den iPhones auf der linken Rahmenseite verbaut. Cool: Einen Fingerabdrucksensor hat das Smartphone direkt in der Einschalttaste – er löst recht zuverlässig, aber nicht ganz so schnell wie bei anderen Herstellern aus. Alternativ kann das Smartphone auch per überraschend guter und flotter Gesichtserkennung auch bei schlechtem Umgebungslicht oder ganz klassisch per Zahlencode entsperrt werden. Insgesamt kommt am Smartphone viel Plastik zum Einsatz, dennoch wirkt es nicht billig, sondern dem Preis entsprechend.

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    emporia Smart 6 im Test – es kann auf Wunsch bedient werden wie ein herkömmliches Android-Smartphone mit allen Apps.
    emporia Smart 6 im Test – es kann auf Wunsch bedient werden wie ein herkömmliches Android-Smartphone mit allen Apps.
    Rene Findenig

    Auch das Smart 6 verfügt über emporias Erfolgsgeheimnis: Das Smartphone lässt sich entweder wie ein modernes Android-Smartphone mit allen Apps bedienen und ist mit Android 13 am aktuellen Software-Stand, oder aber man legt die sehr übersichtliche und komprimierte Oberfläche aus dem Hause emporia über das Betriebssystem. Diese zeigt dann simpel die wichtigsten Funktionen am Handy groß an, damit sich Anfänger und Ältere leicht zurechtfinden. Gewohnt gibt es auch wieder viel Zubehör. Neben dem Smartphone bekommen Nutzer ein austauschbares Smart-Cover, die Ladeschale samt USB-C-Kabel und Netzadapter sowie eine Bedienungsanleitung und einen dicken Ratgeber mit Tipps und Tricks rund um das Smartphone.

    emporia-Nutzeroberfläche als besonderer Bonus

    Zurück zur emporia-Nutzeroberfläche, die das System in nur drei übersichtliche Bereiche teilt. Am Startbildschirm sind die Basisfunktionen wie Telefonieren, Nachrichten, Fotoalbum und Info-Center zu finden. Per Display-Wisch nach rechts kommt man zu einer Übersicht über Kontakt und Notfallnummern, per Wisch nach links zu den wichtigsten Apps wie Kamera, Kalender, Wecker, Wetter oder Internet. Über eine eigene Kachel lassen sich "Alle Apps" ansehen und auswählen, Facebook, Instagram oder WhatsApp laufen durch Play-Store-Anbindung ganz normal. Das Smart Cover vereinfacht das noch einmal, über die vier Druck-Buttons am Cover können bei geschlossenem Cover die wichtigsten Funktionen aktiviert werden.

    Auf der Rückseite des Smartphones im Kameramodul besitzt das Smart 6 gleich drei Kamera-Linsen, einen LED-Blitz und die rot umrandete Notfall-Taste – ebenfalls eine Besonderheit der emporia-Geräte. Die Notruftaste ist standardmäßig deaktiviert. Zum Aktivieren legt man optional (auch mehrere) Notrufkontakte fest, das können entweder Privatpersonen oder auch Hilfsorganisationen sein. Drückt man die Notruftaste dann drei Sekunden lang, verbindet sich das Gerät mit dem festgelegten Kontakt. Gleichzeitig startet auf Wunsch ein Warnton, der Personen in der Umgebung auf die Notsituation aufmerksam machen soll. Ohne Mobilfunkverbindung und Guthaben wird der europäische Notruf 112 kontaktiert. 

    Kamera überrascht in manchen Foto-Situationen

    Beim Bildschirm gibt es am 6,58-Zoll-Display zwar keine Bestwerte, aber eine große Verbesserung zum Vorgänger. Das Gerät bietet eine ausreichend scharfe Auflösung von 1.280 x 2.408 Pixeln und eine Bildwiederholrate von 60 Hertz. Kleine Mankos sind weiter die recht niedrige Helligkeit und die eher breiten, schwarzen Bildschirmränder. Die Selfie-Kamera (8 Megapixel) ist in einer Tropfen-Notch verbaut – das machen nicht mehr viele Hersteller. Selfies werden brauchbar, aber unspektakulär. Anders aber bei der Hauptkamera, die in manchen Situationen überraschen kann. Hier spielen ein 50-Megapixel-Hauptsensor (MP), eine 2-MP-Makrokamera und ein 2-MP-Tiefensensor zusammen. Beispielbilder gibt es in dieser folgenden Fotoshow:

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      Bei der Hanuptkamera des emporia Smart 6 spielen ein 50-Megapixel-Hauptsensor (MP), eine 2-MP-Makrokamera und ein 2-MP-Tiefensensor zusammen.
      Bei der Hanuptkamera des emporia Smart 6 spielen ein 50-Megapixel-Hauptsensor (MP), eine 2-MP-Makrokamera und ein 2-MP-Tiefensensor zusammen.
      Rene Findenig

      Tagsüber bei entsprechend gutem Licht gibt es auch recht scharfe und detailreiche Fotos, die allerdings dazu tendieren, Farben zu künstlich darzustellen. Dafür ist auch der bis zu vierfache (digitale) Zoom des Geräts brauchbar – mit einigen Qualitätsverlusten muss man aber rechnen. Durch den Makrosensor gibt es jedoch mit etwas Herumspielerei sehr schöne Nahaufnahmen. Bei Nacht kommt es auch die (verbleibenden) Lichtverhältnisse an. Ist es rundherum ziemlich dunkel, hellt das Smartphone zwar das Bild noch gut auf, es zeigt sich aber sehr deutliches Bildrauschen. Gibt es dagegen noch eine Lichtquelle, sind auch bei Nacht noch schöne Aufnahmen möglich. Vom Zoom sollte man aber immer die Finger lassen.

      emporia Smart 6 im Test – großes Handy, großer Sprung

      Wie auch Hauptkamera und Display hat sich der Prozessor des Smartphones im Vergleich zum Vorgänger stark verbessert. Im Inneren werkt nun ein Dimensity-700-Chip von MediaTek samt 6 GB Arbeitsspeicher, was das Handy flotter macht – dennoch gibt es in dieser Preisklasse deutlich schnellere und stärkere Smartphones. Doch das Smart 6 kann auch so alles, was man als Durchschnittsnutzer braucht – Schreiben, Lesen, Telefonieren, Apps installieren und nutzen, Videos und Bilder anzeigen. Auch Standard-Mobilspiele laufen ohne große Probleme, bei aufwändigen Zockereien ist dann aber Schluss. Als interner Speicher stehen nun 128 GB bereit, er kann zudem per MicroSD-Karte auf bis zu 256 GB erweitert werden. 

      Richtig dick für ein emporia-Smartphone ist der Akku mit 4.900 Milliamperestunden ausgefallen. Das reicht für mindestens zwei Tage auch bei stärkerer Nutzung locker aus. Geladen wird eher gemächlich per USB-C-Buchse ohne Schnellladung – einmal leer ist das Smartphone in gut zwei Stunden wieder voll geladen. Kabelloses Laden ist nicht möglich. Weitere Pluspunkte: Es gibt 5G, IP54-Schutz (Staub und Spritzwasser), Hörgeräte-Unterstützung, eine digitale Display-Lupe und zwei Jahre Garantie. Das emporia Smart 6 zeigt sich im "Heute"-Test als großes Handy mit kleinen Mankos, das aber durch eine starke technische Aufrüstung im Vergleich zum Vorgänger plus dickem Lieferumfang auch für den Massenmarkt gut ist.

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