Wien

Eltern von schwer krankem Wiener können jetzt aufatmen

Die Familie von Fritz kann aufatmen: Der junge Patient wird seine lebensrettende Therapie in Zukunft zuhause bekommen. Das erwirkte der Volksanwalt.

Thomas Peterthalner
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Fritz K. leidet an Morbus Hunter, seine Familie kümmert sich um ihn.
Fritz K. leidet an Morbus Hunter, seine Familie kümmert sich um ihn.
Screenshot ORF

Fritz K. (20) aus Wien-Liesing leidet an der seltenen Krankheit Morbus Hunter (MPS). Seit er fünf Jahre alt ist, erhält er eine Enzymersatztherapie. Diese ist lebensnotwendig, wird bisher einmal wöchentlich in Form einer mehrstündigen Infusion im Krankenhaus verabreicht.

"Der Zeitaufwand für die Familie ist enorm", so Volksanwalt Bernhard Achitz, "deshalb kämpft die Volksanwaltschaft seit Jahren bei Krankenkassen und Spitalsbetreibern, dass die Therapie in solchen Fällen zuhause durchgeführt werden kann." Für Fritz K. jetzt mit Erfolg: Die Österreichische Gesundheitskasse (ÖGK) und das AKH Wien machen die Heimtherapie endlich möglich. Es fehlt nur noch ein Formalakt, die Unterschrift des Dachverbands der Sozialversicherungsträger. Die Volksanwaltschaft fordert, dass eine solche Heimtherapie in allen Bundesländern ermöglicht werde. "Beispielsweise gibt es in der Steiermark einige Fälle, wo es noch keine Lösung gibt. Wir werden weiter Druck auf die Länder als Spitalsbetreiber machen." Die Volksanwaltschaft fordert die Krankenkassen und die Spitalsbetreiber weiter zu einer einheitlichen Regelung für Menschen mit seltenen Krankheiten auf. 

Kampf um Bewilligung seit 2014

"Fritz fehlt ein Enzym für den Stoffwechselabbau und das sorgt für Ablagerungen auf den inneren Organen", beschreibt seine Mutter Sabine die Krankheit ihres Sohnes in der ORF-Sendung "Bürgeranwalt" . "Bei ihm ist auch der Kopf bzw. das Gehirn betroffen." Jedes Lebensjahr ist ein Glück für die Familie, heißt es im Beitrag. Denn die Prognose war anfangs nicht gut. Die Enzymersatztherapie ist für Fritz lebensnotwendig. Bisher bekam er die rettende Infusion jeden Donnerstag im Krankenhaus, das dauert jedes Mal sechs Stunden im Spital. Schon seit 2014 versucht die Mutter eine Bewilligung für die Heimtherapie zu bekommen. Denn der Familienalltag wäre dadurch einfacher, das Infektionsrisiko für Sohn Fritz minimiert. Bisher wurde die Therapie zu Hause von der Krankenkasse abgelehnt. Die Kosten würden nur im Spital übernommen, hieß es. Zum letzten Mal wurde der Wunsch im Oktober 2021 abgelehnt. Für die Volksanwaltschaft war das nicht nachvollziehbar. 

Vorbild für alle Fälle

Nun die Wende: Laut ÖGK-Chefarzt Andreas Krauter bekommt Fritz K. nun die Heimtherapie doch bewilligt. "Alle diese Fälle sollen die Möglichkeit haben, in Zukunft in Homecare betreut zu werden", so Krauter in der Sendung "Bürgeranwalt". 

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