Spektakuläres Video
Elon Musks Starlink-Satellit verglüht am Himmel
Spektakel am Nachthimmel über Deutschland, Österreich und der Schweiz. Mindestens ein Starlink-Satellit verglühte in der Atmosphäre.
Rund 100 Tonnen an extraterrestrischem Materials fallen jeden Tag auf die Erde – hauptsächlich in Form von Staub. Größere Brocken sind als Feuerstreifen am Nachthimmel zu sehen. Ein solches Spektakel zog Dienstagabend zwischen 21.27 und 21.30 Uhr auch Beobachter in Vorarlberg, Südwest-Deutschland und der Schweiz in ihren Bann. Dahinter steckte aber etwas ganz anderes.
Am frühen Mittwochmorgen bestätigte das deutsche Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK), dass mindestens ein Starlink-Satellit aus Süddeutschland sichtbar über der Schweiz in die Erdatmosphäre eingetreten ist. Das Weltraumlagezentrum der Bundeswehr habe dem BBK diese Information übermittelt.
VIDEO: Satellit wurde zum Feuerball
Rätsel gelöst
Fabian Mathis von der astronomischen Gesellschaft Zürcher Unterland ging bereits zuvor davon aus, dass es sich dabei um Weltraumschrott handelt, der in die Atmosphäre eintrat. "Ich konnte es nicht selbst beobachten, die Aufnahmen sahen jedoch nicht nach einem klassischen Meteoriten aus", sagt er zu "20 Minuten".
Jose De Queiroz, Gründer und Betreiber der Sternwarte in Falera, Graubünden, sagt gegenüber dem "Tages-Anzeiger", es handle sich um "einen außergewöhnlichen Vorfall".
Das sind Starlink-Satelliten
Was sollen die Satelliten bewirken? Das US-Raumfahrtunternehmen SpaceX von Gründer Elon Musk hat das Ziel, mit mehreren Zehntausend im erdnahen Orbit stationierten Satelliten einen weltweiten Internetzugang aufzubauen. Dazu zählen vor allem Gebiete, in denen es bisher nur schlechten oder gar keinen Empfang gab.
Wie viele Starlink-Satelliten sind im All? Laut dem Portal "Statista" befanden sich per Anfang Juli 2024 fast 7000 Starlink-Satelliten im All.
Wie gefährlich ist ein Absturz? Viele Satelliten befinden sich auf einer Höhe von mehreren Hundert Kilometern über der Erdoberfläche, schreibt der "Tages-Anzeiger". Stürzt einer ab, so verglüht er in einer Höhe von etwa hundert Kilometern. De Queiroz sagt aber auch, es könne durchaus vorkommen, dass von diesem Ereignis Material bis auf die Erdoberfläche gelangt.
Welche Gefahren gibt es sonst noch? Der niederländische Satellitenexperte Ad Stoffelen warnte zu Beginn des Jahres 2023 bei Heise.de, die wachsende Verbreitung von Starlink-Antennen könne negative Folgen für die Meteorologie und die Genauigkeit der Wetterberichte haben. Künftig könnte es nötig werden, dass Gebiete mit vielen Starlink-Antennen von bestimmten meteorologischen Messungen ausgeschlossen werden. Mehr Starlink-Schüsseln würden dann ungenauere Wettervorhersagen nach sich ziehen.
Auf den Punkt gebracht
- Am Dienstag waren verglühende Starlink-Satelliten am Schweizer Himmel zu sehen
- Mit den Satelliten will SpaceX-Gründer Elon Musk weltweit Internetzugang ermöglichen
- Ein Satellitenexperte warnte im vergangenen Jahr, die Antennen könnten die Wetterprognosen verschlechtern