Forscherin warnt

"Besorgniserregend"! Satelliten schwächen Erdmagnetfeld

Teilchen von verglühenden Satelliten in der Erdatmosphäre sind leitfähig. Das könnte zunehmend unser Magnetfeld schwächen, warnt Sierra Solter.

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"Besorgniserregend"! Satelliten schwächen Erdmagnetfeld
Umso mehr Satelliten in der Erdatmosphäre zerfallen, desto problematischer könnte die Situation für uns werden.
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In der Erdumlaufbahn herrscht reger "Verkehr": Innerhalb wenigen Jahren ist die Satellitenpopulation dort sprunghaft angestiegen und hat sich seit 2020 mehr als verdoppelt. Die meisten davon gehören zu SpaceXs Starlink-Satelliten und dienen unter anderem zur Wetterbeobachtung, Kommunikation oder Forschung.

Bedenken diesbezüglich gibt es bereits seit geraumer Zeit. Die Lichtverschmutzung des Nachthimmels, ein potenziell gefährlicher "Verkehrsstau" im Erdorbit und der Abbau der Ozonschicht sind im Zusammenhang mit Satelliten, die ins Weltall geschossen werden, immer wieder Thema.

Jetzt gibt es einen neuen Grund zur Sorge. Laut einer neuen Studie der US-Plasmaphysikerin Sierra Solter könnten die Flugkörper das Erdmagnetfeld verändern und schwächen.

Massive Masse an leitfähigen Teilchen

Derzeit umkreisen uns laut der Website Orbiting Now 9371 Satelliten, 8325 davon in einer niedrigen Umlaufbahn. Doch es werden noch viel mehr werden. "In den kommenden Jahrzehnten werden mehr als 500.000 Satelliten erwartet, vor allem um Internet-Megakonstellationen aufzubauen", erklärt Solter gegenüber spaceweather.com. "Jeder Satellit, der aufsteigt, wird irgendwann wieder herunterkommen und in der Erdatmosphäre zerfallen. Dadurch wird eine massive Schicht aus leitenden, elektrisch geladenen Teilchen um unseren Planeten herum entstehen."

Weil die Satellitentrümmer leitfähig sind, kann dies das Feld stören oder verändern.

Um das Problem zu veranschaulichen, zieht die Plasmaphysikerin einen Vergleich mit dem Van-Allen-Gürtel in der Magnetosphäre - dem Schutzschild der Erde. Es handelt sich dabei um einen Ring aus energiereicher, geladener Elementarteilchen, die von der Erdoberfläche ausgehen. Die Masse des Van-Allen-Gürtels beträgt lediglich 0,00018 Kilogramm. Andere Komponenten der Magnetosphäre, wie der Ringstrom und die Plasmasphäre sind noch weniger massereich.

Metalltrümmer eines einzelnen verlassenen Starlink-Satelliten sind jedoch sieben Millionen Mal massereicher als der Van-Allen-Gürtel. "Die Raumfahrtindustrie bringt eine enorme Menge an Material in die Magnetosphäre, die nicht mit den natürlichen Mengen an Feinstaub vergleichbar ist", so Solter, "Weil die Satellitentrümmer leitfähig sind, kann dies das Feld stören oder verändern."

Starke Strahlung und Sonnenstürme als Folge

Die Wissenschaftlerin befürchtet, dass ein geschwächtes Magnetfeld zu stärkerer kosmischer Strahlung und Sonnenstürmen führen könnte. "Es ist sehr besorgniserregend", sagt Solter, "Wir können nicht endlose Mengen an leitfähigem Staub in die Magnetosphäre schütten, ohne irgendwelche Auswirkungen zu erwarten. Disziplinübergreifende Studien über diese Verschmutzung sind dringend notwendig".

Auf den Punkt gebracht

  • Eine US-Plasmaphysikerin warnt davor, dass die steigende Anzahl von Satelliten in der Erdumlaufbahn das Magnetfeld der Erde schwächen könnte
  • Die leitfähigen Teilchen von verglühenden Satelliten könnten das Magnetfeld stören und zu stärkerer kosmischer Strahlung und Sonnenstürmen führen, was besorgniserregend ist
  • Die Forscherin fordert dringend interdisziplinäre Studien zu diesem Thema
red
Akt.
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