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Elon Musk kauft Twitter – "Hass und Hetze allgegenwärtig"

In der ZIB2 warnte Social-Media-Experte Sascha Lobo vor der Macht von Twitter – und, welche Gefahr die Übernahme durch Elon Musk darstellt.

Roman Palman
Sascha Lobo in der ZIB2 mit Armin Wolf am 28. Oktober 2022.
Sascha Lobo in der ZIB2 mit Armin Wolf am 28. Oktober 2022.
Screenshot ORF

Um 44 Milliarden Dollar hat Elon Musk die Nachrichtenplattform Twitter gekauft – und das Unternehmen sofort von der Börse genommen und die Top-Manager gefeuert. "Zum Wohle der Menschheit" habe er "den Vogel befreit", zwitscherte der reichste Mann der Welt daraufhin.

Social-Media-Experten sind nun besorgt, dass Musk Rückschritte macht und Twitter zu einem Sammelbecken für Rechtsextreme verkommen lässt. "Twitter, Facebook und Co. haben eine Macht, die kein großes Medium jemals hatte", warnt etwa Ingrid Brodnig im Gespräch mit dem ORF.

Tesla-Gründer Elon Musk ist der reichste Mensch der Welt. Jetzt gehört ihm auch Twitter.
Tesla-Gründer Elon Musk ist der reichste Mensch der Welt. Jetzt gehört ihm auch Twitter.
Patrick Pleul / dpa / picturedesk.com

Die Twitter-Übernahme wurde auch zum Thema des großen Interviews in der ZIB2 Freitagnacht. "Man kann es für sehr problematisch halten, denn Twitter gehört zu den mächtigsten Kommunikationsinfrastrukturen des Planeten und Elon Musk hat gezeigt, dass er in manchen Bereichen Einfluss nehmen wird", kommentierte der Social-Media-Experte Sascha Lobo via Teleschaltung aus Deutschland die Entwicklung.

Toxisches Umfeld

Twitter sei bereits jetzt eine toxische Plattform auf der "Hass und Hetze allgegenwärtig" seien, warnt der Autor mit pinker Irokesen-Frisur. So sei etwa die Aufhebung von lebenslangen User-Sperren wegen Hasspredigten und extremen Äußerungen "kein Mittel, um ein positives Klima sicherzustellen".

Doch warum muss man sich über eine Plattform, die in Österreich rund 700.000 Nutzer verzeichnet und damit weniger als ein Viertel der User-Zahl von Facebook hat, überhaupt Sorgen machen? Twitter sei weltweit wie ein "Netzwerk der Netzwerke" zu sehen. Darüber könnten einflussreiche Akteure erreicht werden, die Inhalte dann auch auf anderen Plattformen verbreiten würden.

"Es passiert nichts im Internet, das kein Echo auf Twitter hat", so Lobo. Damit sei die Plattform meist die schnellste, über die Krisen bekannt würden. Das sei eine Macht, die in verantwortungsvolle Hände gehöre, lautet sein Fazit.

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