Gewalt-Eskalation

Elf Verletzte – Graz-Derby stand vor der Absage

Sturm Graz setzte sich in einem packenden Derby in der dritten ÖFB-Cuprunde gegen den GAK durch. Die Partie wurde von Randalen überschattet. 

Sport Heute
Elf Verletzte – Graz-Derby stand vor der Absage
Kurz vor dem Grazer Derby gab es Tumulte auf den Rängen.
Kurz vor dem Grazer Derby gab es Tumulte auf den Rängen.

Das 199. Aufeinandertreffen der beiden Grazer Kultklubs wird noch lange in Erinnerung bleiben. Und das nicht nur, weil der Zweitliga-Tabellenführer GAK bei der knappen 2:3-Niederlage haarscharf an einer Sensation vorbeischrammte, nach einem Doppelschlag von Michael Cheukoua (31.) und Yannick Oberleitner mit einem eigentlich irregulären Handtor (37) plötzlich mit 2:1 führte. Gregory Wüthrich hatte die Steirer in der fünften Minute noch mit 1:0 in Front gebracht. Am Ende sorgten ein Oberleitner-Eigentor (58.) und Bryan Teixeira (84.) für den Aufstieg des Bundesliga-Tabellenführers. 

Dabei wäre es beinahe nicht zu diesem Fußballfest gekommen, denn das Schlagerspiel des Cup-Achtelfinals stand sogar kurz vor der Absage. Rund eine halbe Stunde vor dem Anstoß um 20.30 Uhr tagte ein Sicherheitsgipfel mit Vertretern von beiden Vereinen und der Polizei, der GAK plädierte davor, die Partie abzusagen. Letztendlich wurde doch angepfiffen. Vor allem auch deshalb, um weitere Tumulte, die bei einer Absage wohl gedroht hätten, zu verhindern. 

Auseinandersetzung im Stadion

Vor dem Spiel musste der Sicherheitsgipfel abgehalten werden, nachdem es bereits außerhalb der Arena in Graz-Liebenau zu Auseinandersetzungen gekommen war. Sturm-Fans – der Bundesliga-Tabellenführer war im Derby offiziell die Gastmannschaft – hatten einen mobilen Fanshop des GAK überfallen und geplündert, danach stürmten die Fans teils ohne Karten ins Stadion und gingen auf GAK-Fans los, auch die Polizei musste einschreiten. Es kam zu Tumulten, auch Raketen wurden abgefeuert. Die Polizei setzte auch Pfefferspray ein. 

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    Ein Polizist wurde beim Versuch, den Tumult zu schlichten, verletzt, außerdem stürzte ein Sturm-Fan beim Überklettern eines Zaunes in den Stadiongraben und musste ins Krankenhaus eingeliefert werden. Schon beim Sturm-Fanmarsch vor dem Spiel wurdr ein Polizeiauto durch einen Pyro-Gegenstand leicht beschädigt. 

    Krawalle in der Stadt

    Auch nach dem Schlusspfiff blieb die Lage dann angespannt, die Fanlager bewegten sich zusehend Richtung Innenstadt. Rund 200 Sturm-Anhänger marschierten laut Polizeiangaben gemeinsam Richtung Zentrum, attackierten immer wieder GAK-Anhänger. Dabei kam es zu Körperverletzungen und Sachbeschädigungen. Während eines Marsches griffen Sturm-Fans darüber hinaus die Polizei mit Pfefferspray an, ein Polizist erlitt dabei eine Augenverletzung. 

    Letztendlich gab es 60 Anzeigen, acht verletzte Fans durch Körperverletzungen, sowie den abgestürzten Sturm-Fans und zwei verletzte Polizisten. 

    red
    Akt.
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