Wildtiere

Elefantenkuh "Emma" wurde jahrelang mit Bier gefüttert

Durch das "Glück", dass Prozessionselefant "Emma" ohne gültige Papiere unterwegs war, konnte sie von "Wilflife SOS" beschlagnahmt werden.

Christine Kaltenecker
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"Emma" wurde ihr halbes Leben als Prozessionselefant in Indien missbraucht
"Emma" wurde ihr halbes Leben als Prozessionselefant in Indien missbraucht
©wildlifesos

In Indien gelten Elefanten nach wie vor als sichere Einnahmequelle. Man nennt sie "Prozessionselefanten" und lässt sie, hauptsächlich für Touristen, den Hampelmann spielen. Auch bei Hochzeiten und traditionellen Feierlichkeiten werden diese Elefanten kreativ bemalt und mit schweren Gewändern und Ornamenten behangen. Die Fußfesseln oder Ketten bemerkt keiner, dass die Elefanten den ganzen Tag am heißen Asphalt oder Beton stehen müssen, auch nicht. Die 40-jährige "Emma" war viele Jahre so ein Elefant.

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    Lasten tragen und bei Feierlichkeiten lustig sein. So sah Emmas Leben aus.
    Lasten tragen und bei Feierlichkeiten lustig sein. So sah Emmas Leben aus.
    ©Wilflifesos

    Billiges Bier als Medizin

    Emma leidet an Unterernährung, hatte Steinfragmente, Metall- und Glasstücke in ihren Füßen, chronische Arthrose sowie eine degenerative Gelenkerkrankung, weil sie vermutlich durch die schmerzenden Sohlen ständig die Beine hob. Medizin konnte oder wollte sich der Besitzer nicht leisten, also linderte er "Emmas" Schmerzen mit Alkohol, vorzugsweise billigem Bier. Auch musste sie ihren Hunger mit den Tischabfällen ihrer Halter stillen und bekam Süßigkeiten und frittierte Lebensmittel. Der Gesundheitsstatus der armen Elefantendame ist mehr als schlecht, da Elefanten Alkohol nicht verstoffwechseln können und er für sie giftig ist.

    Rettung zu Silvester

    Geschäftsführerin Kartick Satyanaraya von Wildlife SOS erwähnte gegenüber den Medien: "Wir mussten schnell handeln, damit Emma die medizinische Versorgung bekommen konnte, die sie so dringend braucht. Die Tatsache, dass sie von ihrem Besitzer mit Alkohol gefüttert wurde, zeigt die immense Grausamkeit und Vernachlässigung, mit der sie all die Jahre konfrontiert war." Zu Silvester fand ihre Rettung statt, wo ihre Beine so eng aneinandergekettet waren, dass sie sich nicht einmal hinlegen konnte. "Emma" wird nun im Elefanten Krankenhaus des Vereins behandelt.