Politik
Eklat um SPÖ – "lassen uns 'Grüß Gott' nicht verbieten"
Ein kurioser Grüß-Streit tobt seit Tagen in Österreich. So sehr, dass nun die ÖVP ausrückt und sich das Grüßen nicht verbieten lassen will.
Es war ein unfreundlicher Satz, aber eigentlich nur eine Nebenerscheinung im ÖVP-Korruptions-U-Ausschuss vor wenigen Tagen. Er zeigt nun aber, wie aufgeladen die politische Stimmung im Land ist, denn auch am Samstag noch beschäftigt die Causa die höchsten Polit-Ämter. Was war passiert? Am Mittwoch startete im U-Ausschuss die Befragung des Landesgeschäftsführers der niederösterreichischen ÖVP, Bernhard Ebner. Er sollte unter anderem zur Finanzierung der Volkspartei-Wahlkampfauftritte befragt werden. Doch schon beim Auftakt kam es zum "Eklat", wie es jetzt heißt.
„"Wer 'Grüß Gott' sagt, wird von der SPÖ verbal angegriffen"“
Laut Anwesenden und ÖVP-Abgeordneten habe Ebner die Anwesenden mit einem "Grüß Gott" begrüßt – wobei ihm der SPÖ-Mandatar Kai Jan Krainer geantwortet habe: "In Wien heißt das nicht Grüß Gott, sondern guten Tag!". Ein Affront für die ÖVP, die nun am Samstag mit einer Presseaussendung zur Rettung des "Grüß Gott" ausrückt. "Wer 'Grüß Gott' sagt, wird von der SPÖ verbal angegriffen – so geschehen vor der gestrigen Befragung des Landesgeschäftsführers der Volkspartei Niederösterreich im U-Ausschuss", wettert die Nationalratsabgeordnete der Volkspartei Corinna Scharzenberger.
Für sie scheint der SPÖ-Angeordnete nun gar "allen Menschen in Wien die Grußformel 'Grüß Gott' verbieten", was "eine massive Grenzüberschreitung" sei und "zeigt, wie abgehoben die SPÖ agiert". Sie wirft Krainer nun vor, "kein Gespür für dieses Land und seine Menschen" zu haben und das müsse dazu führen, "dass sich die noch verbliebenen vernünftigen Kräfte in der SPÖ von ihrem Parteifreund distanzieren". In der ÖVP wollen man jedenfalls weiter – auch in Wien – mit "grüß Gott" grüßen: "Wir lassen uns von der SPÖ sicher nicht verbieten, 'Grüß Gott' zu sagen!"