Niederösterreich
Ekel-Fall in Spitalsküche - Klinik prüft jetzt Anzeige
Der Chefkoch des Spitals Wr. Neustadt, der Lebensmittel über Klinikum bestellt und abgezweigt haben soll, soll jetzt doch angezeigt werden.
Der Fall rund um einen Chefkoch und einen Magazineur aus dem Landeskrankenhaus Wr. Neustadt sorgte für viel internen Wirbel: Denn der Chefkoch von insgesamt drei Spitälern in Niederösterreich soll über Jahre Lebensmittel über das Klinikum für seine private Cateringfirma bestellt haben. Der ihm unterstellte Magazineur soll Lebensmittel im Dienst zum Ex-Gemeinderat nach Hause gebracht haben. Sogar Dienstpläne seien dafür frisiert worden (für beide gilt die Unschuldsvermutung).
Alte Lebensmittel verkocht
Zudem soll der Küchenleiter frische Ware für seine Firma abgezweigt und dafür alte, noch genießbare Lebensmittel für die Patienten verkocht haben - alles dazu hier. Eine Klinikumssprecherin bestätigte lediglich Unregelmässigkeiten und die Trennung von den zwei Mitarbeitern.
Fakt ist: Seit Wochen war der Küchenchef observiert worden, schließlich verloren er und der Magazineur die Jobs. Da aber ein Schaden von über 100.000 Euro entstanden sein soll – eine Insiderin spricht gar von bis zu einer halben Million Euro Schaden – forderte FP-Klubchef Udo Landbauer eine lückenlose Aufklärung sowie eine Strafanzeige. "Diese Missstände sind ein Megaskandal und dürfen nicht vertuscht werden", so Landbauer bereits am Dienstag.
Auch eine Anfrage an den zuständigen VP-Landesrat und Landesvize Stephan Pernkopf wurde eingebracht - mehr dazu hier. Denn laut einem Insider aus dem südlichen NÖ soll der Ex-Gemeinderat mit seiner Cateringfirma auch Gemeindeveranstaltungen beliefert haben.
Anzeige nach Revision?
Mittlerweile wurde die Spitals-Causa auch von anderen Medien aufgegriffen. Am Mittwochnachmittag verkündete eine Sprecherin der Landesgesundheitsangentur: "Die Revision ist nun weiter fortgeschritten. Wir hatten gerade eine Sitzung mit dem Management des Krankenhauses. Wenn sich die Verdachtslage weiterhin erhärtet, wird Anzeige bei der Staatsanwaltschaft erstattet."