Preisschock in Wien

Eiscreme so teuer wie noch nie – das ist der Grund

Die Eissaison startet, doch muss man sich angesichts der neuen Preise die Kugel geben? Ein Branchenkenner klärt auf, was hinter den Tarifen steckt.
Aitor Lopez de Alda
06.03.2025, 11:36

Der Frühling kommt und die ersten Eissalons öffnen ihre Pforten. Für viele ein Grund zur Freude – doch an der Theke folgt der Schock: Die Preise sind so hoch wie nie zuvor. Im "Heute"-Interview erklärt ein Eissalon-Besitzer, warum Eiscreme plötzlich so teuer ist.

"Eiscreme darf kein Luxus werden"

Die Preise in den Wiener Eissalons sind im Schnitt um 3 bis 5 Prozent gestiegen. Fast überall müssen Eisliebhaber nun rund 10 Cent mehr pro Kugel zahlen. "Wir haben versucht, die Preise so niedrig wie möglich zu halten", sagt Denis Mislimi, Geschäftsführer des Eissalons "Eistraum" im 16. Wiener Gemeindebezirk. Doch auch ihn hat die Teuerung getroffen.

An seinem Eiswagen am Stephansplatz kostet eine Kugel heuer 10 Cent mehr als im Vorjahr. In seinem Eissalon hingegen sind die Preise stabil geblieben – dort zahlt man weiterhin 2 Euro pro Kugel. Der Hauptgrund für die Erhöhung seien laut Denis vor allem die stark gestiegenen Energiekosten. "In unserem Eissalon können wir aufgrund der höheren Verkaufsmenge die Preise halten. Beim Eiswagen ist das leider nicht möglich", erklärt er.

Kugel für 2,30 "noch günstig"

Die Preiserhöhungen sind für Denis unangenehm. Viele Kunden ärgern sich darüber, doch er betont, dass ihm keine andere Wahl blieb. Nicht nur die Stromkosten seien um 30 Prozent gestiegen, auch die Einkaufspreise für Zutaten hätten deutlich angezogen. Besonders Schokolade und Kaffee seien bei den Lieferanten erheblich teurer geworden. Im Wien-Vergleich sind sein Eiswagen und der Eissalon jedoch noch auf der günstigeren Seite.

"Viele denken, dass wir nur mehr verdienen wollen", sagt er. Dabei ärgert er sich selbst über die höheren Preise, weil sie seine Kunden betreffen. Besonders in wirtschaftlich schwierigen Zeiten verzichten viele auf solche Genüsse. "Bei der Stromrechnung oder der Miete ärgern sich die Wiener auch, müssen aber zahlen. Auf das Eis kann jedoch verzichtet werden. Das finde ich traurig", erklärt er.

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