Schockmeldung aus Wien: Laut aktuellen Zahlen spricht jeder zweite Schulanfänger nicht gut genug Deutsch, um dem Regelunterricht folgen zu können. Die ÖVP Wien schlägt Alarm – und warnt vor drastischen Folgen.
"Die Lage ist weit schlimmer als befürchtet", sagt Karl Mahrer. Der Wiener ÖVP-Chef warnt vor einer gefährlichen Kettenreaktion: "Wenn Jugendliche keine Bildung erhalten, haben sie später kaum Chancen auf einen Arbeitsplatz – und rutschen in die Kriminalität ab." Dadurch würde sich die Situation weiter zuspitzen, immer mehr Menschen hätten keine Perspektive. "Wien wird so zunehmend zu einer unsicheren Stadt", warnt Mahrer.
Der ÖVP-Chef und ehemaliger Landespolizeikommandant von Wien warnt, dass die Folgen in den kommenden Jahren deutlich werden könnten: "Es beginnt mit Kleinkriminalität, dann kommt die Drogenkriminalität, für viele endet es in Gewaltkriminalität. Es ist eine Kettenreaktion, die unbedingt gestoppt werden muss", so Mahrer. Den entscheidenden Schlüssel zur Lösung sieht er in der Bildung.
Für die ÖVP steht fest: Im Wiener Bildungswesen muss sich dringend etwas ändern. "Stadtrat Christoph Wiederkehr entzieht sich stets der Verantwortung und fordert Unterstützung vom Bund. Dabei sind die Kindergärten Ländersache – und genau hier trägt er die Verantwortung", kritisiert Bildungssprecher Harald Zierfuß. Seiner Meinung nach liegt der Schlüssel zur Wende bei den Jüngsten: "Nur wenn wir in den Kindergärten ansetzen, kann der Turnaround gelingen."
Ende Jänner stellte die Stadt Wien einen neuen Plan zur Bekämpfung der Deutschproblematik vor. Unter dem Titel "Mission Deutsch" präsentierte Vizebürgermeister Christoph Wiederkehr einen Maßnahmenkatalog, den er als "realistisch" und "machbar" bezeichnet. Doch die Wiener ÖVP zeigt sich unbeeindruckt. "Zu spät, zu wenig", kritisiert Bildungssprecher Harald Zierfuß. "Wiederkehr ist seit fünf Jahren in der Verantwortung und kommt erst kurz vor der Wahl auf die Idee, etwas zu tun – das ist nicht glaubwürdig."