"Wo soll das hinführen?"

Eis-Preis schießt nach oben – Gastronom erklärt warum

Miete, Personal, Verpackung: Einen bekannten Linzer Eis-Verkäufer lässt die Teuerung nicht kalt. Folge: Für eine Kugel verlangt er heuer 20 Cent mehr.

Johannes Rausch
Eis-Preis schießt nach oben – Gastronom erklärt warum
Ein beliebter Eisstand in Linz verlangt 2,20 Euro für eine Kugel. Zum Vergleich: 2023 kostete sie noch 2 Euro. (Symbolbild)
Mike Wolf, iStock

Wenn die Tage wärmer werden, gehören sie zum fixen Stadtbild: Nach und nach sperren die ersten Eis-Verkäufer auf. Im Zentrum der Linzer City können sich Naschkatzen bereits an einigen Standorten eine Tüte gönnen. 

Manchen Schleckermäulern wird der Preis für das süße Gut aber sauer aufstoßen. Denn nicht nur Bier oder Schnitzel werden teurer: Auch die Eis-Branche ist von der Teuerung massiv betroffen. Ein Chef eines bekannten Linzer Eiscafés erklärt jetzt, warum eine Kugel bei ihm dieses Jahr mehr kosten wird.

"Alles ist teurer geworden"

"Mieten, Personal, Rohstoffe sind gestiegen", sagt Toni Salija (48), Geschäftsführer von "Dolce" am Hauptplatz im "Heute"-Gespräch. "Deshalb müssen wir gezwungenermaßen mit unseren Preisen auch hinaufgehen." Um die drastische Lage zu verdeutlichen, nennt der passionierte Gastronom Beispiele, wo die Inflation unbarmherzig zuschlägt: "Verpackung, Löffel, Tüten, Becher, Styropor-Behälter: Alles ist teurer geworden."

Doch nicht nur das: "Unsere Miete ist um zirka 400 Euro gestiegen. Nur die Energiekosten sind im Vergleich zum vergangenem Jahr gleich geblieben." 

Drastische Folge: Konsumenten müssen heuer tiefer in ihre Geldbörse greifen, 20 Cent mehr für eine Kugel bezahlen. Statt 2 kostet sie 2,20 Euro. Verglichen mit anderen Anbietern sei er mit dieser Summe jedenfalls derzeit "im Durchschnitt".

Wer es günstiger haben will, muss nach Gallneukirchen (Bez. Urfahr-Umgebung) fahren. In der Mühlviertler Gemeinde betreibt Salija ebenfalls eine Filiale. Auch dort wird er den Preis wegen der Teuerung anpassen müssen: "1,80 oder 1,90 Euro wird heuer eine Kugel kosten, da sind wir uns noch nicht sicher", so der 48-Jährige. Zur Erinnerung: 2023 mussten Kunden 1,60 Euro ablegen.

"3 Euro sind übertrieben"

Fix ist allerdings: "Wir erhöhen unsere Preise während der Saison nicht mehr", so Salija. Der begeisterte Eis-Verkäufer hofft, dass er in den kommenden Jahren nicht mehr für eine Kugel verlangen muss. "Wir können nicht ständig hinaufgehen. 3 Euro sind übertrieben."

Wir erhöhen unsere Preise während der Saison nicht mehr.
Toni Salija
Geschäftsführer von Dolce

"Ich will nicht irgendwann 3 Euro für eine Kugel verlangen", zeigt sich der Geschäftsführer besorgt. "Dann wird Eis zum Luxus. Für eine Familie mit zwei, drei Kindern ist das nicht mehr leistbar." Der Wirt versteht die Welt nicht mehr: "Wo soll das hinführen? Das ist nicht normal!"

Berichtet über gestiegene Kosten für Miete, Personal und Verpackung: Toni Salija (48), Geschäftsführer von Dolce am Linzer Hauptplatz
Berichtet über gestiegene Kosten für Miete, Personal und Verpackung: Toni Salija (48), Geschäftsführer von Dolce am Linzer Hauptplatz
Mike Wolf
Ich will nicht irgendwann 3 Euro für eine Kugel verlangen. Dann wird Eis zum Luxus. Für eine Familie mit zwei, drei Kindern ist das nicht mehr leistbar.

Während der Sommersaison – von April bis September – sind sieben Mitarbeiter im Betrieb angestellt. Verändert sich das Sortiment? "Das ist bei uns spontan. Wir tauschen jede Woche unsere Eissorten aus und neue kommen dazu."

Teuerung brutal beim Bier

Die Teuerung ist ein Fass ohne Boden: Gäste haben sich längst an Preise von über 5 Euro für ein Krügerl gewöhnt. Ein bekanntes Kaffeehaus in der Linzer City verlangt jetzt sogar schon 5,90 Euro für 0,5 Liter. Mit Trinkgeld macht das in den meisten Fällen mindestens 6 Euro.

Und auch weniger Durstige müssen tief in die Geldbörse greifen: 5,20 Euro kostet ein Seiterl. Außerdem: Für einen Pfiff zahlen Gäste so viel wie früher einmal für einen halben Liter, nämlich 4,40 Euro.

Anders im Lokal Dolce am Hauptplatz, das nicht nur Eis, sondern auch Bier serviert: "Bei uns kostet ein halber Liter 4,30 und das bleibt auch so", betont Salija. Über 6 Euro für ein Krügerl kann der Gastronom nur den Kopf schütteln. 

1/65
Gehe zur Galerie
    <strong>22.12.2024: Einwegpfand kommt – das wird ab Jänner neu bei Spar</strong>. Um Verwirrung zu vermeiden, setzt Spar ab Jänner auf speziell ausgebildete Pfandberater. <a data-li-document-ref="120078758" href="https://www.heute.at/s/einwegpfand-kommt-das-wird-ab-jaenner-neu-bei-spar-120078758">170 Getränkeartikel mussten überarbeitet werden.</a>
    22.12.2024: Einwegpfand kommt – das wird ab Jänner neu bei Spar. Um Verwirrung zu vermeiden, setzt Spar ab Jänner auf speziell ausgebildete Pfandberater. 170 Getränkeartikel mussten überarbeitet werden.
    SPAR/ Peakmedia Dominik Zwerger
    JR
    Akt.
    An der Unterhaltung teilnehmen