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Eingecremte Hände lösen Sprengstoff-Alarm aus
Vor der Sicherheitskontrolle am Flughafen sollte man keine Handcreme benutzen. So könnte man nämlich schnell zum Terrorverdächtigen werden.
Am kommenden Osterwochenende wird wieder ein Großandrang von Passagieren an Flughäfen erwartet. Im Voraus warnt ein Krankhaus vor der Nutzung von Handcremen vor der Sicherheitskontrolle. Grund: In vielen gängigen Körperpflegeprodukten wird Glycerin als natürliches Feuchthaltemittel verwendet.
"Dieses ähnelt dem zur Sprengstoffherstellung genutzten Nitroglycerin und kann bei der Sicherheitskontrolle einen Sprengstoff-Alarm auslösen", so Stephan Lautenschlager, Chefarzt des Dermatologischen Ambulatoriums eines Zürcher Krankenhauses. Ihm sei etwa der Fall einer Flugbegleiterin bekannt, die im Rahmen einer stichprobenartigen Kontrolle positiv auf Sprengstoff getestet worden sei – wegen des Glycerins in ihrer Handcreme.
Bis zu sieben Fehlalarme pro Tag
Bei der Kantonspolizei Zürich bestätigt man, dass Kosmetikprodukte mit Glycerin einen Alarm auslösen können: "Besonders wenn jemand die Hände frisch eingecremt hat, gibt das System entsprechend Alarm", so Sprecher Ralph Hirt. Während intensiver Reisephasen am Flughafen Zürich komme so ein Fehlalarm bis zu siebenmal pro Tag vor.
Laut Hirt ist man jedoch auch entsprechend ausgerüstet, um schnell beurteilen zu können, ob der Alarm wegen der Handcreme oder wegen etwas anderem ausgelöst wurde. "Die zeitliche Verzögerung bei solchen Fehlalarmen ist sehr klein – ein Flugpassagier hat deswegen noch nie einen Flug verpasst."
Cremen mit Glycerin sind grundsätzlich erlaubt
Auch die Mitnahme einer Creme mit Glycerin ist grundsätzlich erlaubt, solange der Inhalt nicht größer ist als 100 Milliliter, wie bei allen Flüssigkeiten im Handgepäck. "Wir raten jedoch davon ab, solche Kosmetikartikel kurz vor der Sicherheitskontrolle zu benutzen."
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