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"Eine Schande!" Wimbledon-Ärger um Novak Djokovic
Am 3. Juli startet das prestigeträchtigste Tennisturnier des Jahres, schlagen die Stars in Wimbledon auf. Doch eine Plakat-Kampagne sorgt für Ärger.
Seit 2017 verlor Novak Djokovic keine einzige Partie in Wimbledon, insgesamt gewann er das legendäre Tennisturnier sieben Mal. Umso mehr verwundert es, dass die Nummer eins der Weltrangliste auf den ersten großen Werbeplakaten für das anstehende Turnier auf dem "heiligen Rasen" nicht zu sehen ist.
Der spanische Shootingstar Carlos Alcaraz und US-Supertalent Coco Gauff sind dafür auf den Postern ebenso drauf wie die zurückgetretenen Legenden Roger Federer, Björn Borg, Steffi Graf und Serena Williams. Viele Djokovic-Fans bringt das so richtig auf die Palme. "Ihr seid eine Schande", schreibt etwa ein Fan des serbischen Tennis-Stars und 23-fachen Grand-Slam-Champions auf Twitter. Andere sehen die Plakatkampagne als "riesige Respektlosigkeit", manche wittern Serbenfeindlichkeit.
Veranstalter rechtfertigen sich
Auf einem Werbevideo ist Djokovic zwar zu sehen, allerdings nur für einen Sekundenbruchteil. Auch hier hagelt es in der Kommentarspalte Kritik. Einige vermuten, dass Djokovic wegen seiner teils kontroversen politischen Ansichten absichtlich nicht in den Vordergrund gestellt werde.
Dies wollten die Veranstalter so aber nicht stehen lassen. Gegenüber "Sportklub" meinte der All England Lawn Tennis Club als Veranstalter des Turniers jüngst, Djokovic werde "einer der Höhepunkte" der Werbekampagne sein. "Ebenso sind wir sicher, dass die Fans von unseren Social-Media-Inhalten begeistert waren, mit denen wir Novaks jüngsten Grand-Slam-Erfolg gefeiert haben", so die Veranstalter. Mittlerweile kursiert in sozialen Netzwerken tatsächlich auf ein weiteres Werbe-Sujet, auf dem der Serbe nun abgebildet ist.
Auch Murray-Clan sauer
Kritik gibt es aber nicht nur von Djokovic-Fans. Denn Jamie Murray, der Bruder der britischen Tennis-Ikone Andy Murray, fragte auf Instagram: "Wo ist Andy?" Der Brite fehlte nämlich auf einem Werbebild. Und dessen Onkel Niall Erskine bekrittelte auch, dass die Tennisspielerinnen alle bloß im Hintergrund stehen – ein Sexismus-Vorwurf. "Es ist auf allen Ebenen entsetzlich. Alles dreht sich um die Männer in der ersten Reihe und euer eigener britischer Geschichtenschreiber ist nirgends zu sehen. Ihr solltet euch schämen."
(20min.ch/red)