Einarsson: Drogentod des Bruders hat ihn gerettet

Vor zehn Jahren war er im Finale der "Großen Chance" – jetzt vergibt er selbst die Punkte: Thorsteinn Einarsson (28). "Wenn ich mich an Thorsteinn mit 18, als Kandidat der 'Großen Chance' zurückerinnere, denke ich: 'Du arroganter, kleiner Scheißer.' Ich war naiv, aber sehr selbstbewusst. Und jetzt in der Jury bemühe ich mich, den Talenten Tipps zu geben und ihnen nicht das Selbstbewusstsein zu rauben. Weil viele sind auch viel schüchterner als ich war" findet er im großen "Frühstück bei mir"-Interview mit Claudia Stöckl klare Worte.

Der Austro-Isländer mit der unverkennbaren Stimmt spricht auch offen über seine schwierigen Zeiten. Sechs Jahre spielte Alkohol eine viel zu große Rolle in seinem Leben: "Ich bin drei- bis viermal die Woche weggegangen und immer betrunken nach Hause gekommen. Gott sei Dank war ich nie der Typ, den man heimtragen musste und ich habe auch nie in ein Taxi gespieben. Aber die Regelmäßigkeit war fatal. Dann sind Depressionen und Panikattacken dazugekommen."

Hochzeit in Island und in Österreich

Es war klar, er muss sein Leben ändern. Ein tragischer Vorfall tat das Übrige dazu. "Ja, da wusste ich, dass ich etwas ändern muss. Der Drogentod meines Bruders vor eineinhalb Jahren hat dann einen noch größeren Change bewirkt."

Mittlerweile lebt Einarsson in Gmunden, geht regelmäßig Eisbaden, fünfmal in der Woche ins Fitness-Studio und trinkt seit eineinhalb Jahren keinen Tropfen Alkohol mehr. "Es sind die Routinen, die Struktur geben und helfen, mentale Probleme zu überwinden." Außerdem verrät er, dass seine derzeitige Freundin auch seine Frau werden soll: "Meine Traumhochzeit wäre mit meiner aktuellen Freundin. Vielleicht sogar zwei Hochzeiten – in Island und in Österreich, damit alle dabei sein können."