Steiermark

Ehepaar verliert hunderttausende Euro an Betrüger

Ein steirisches Ehepaar hat mehrere hunderttausende Euro an Betrüger verloren. Die Polizei warnt jetzt vor der gefährlichen Masche der Verbrecher.

Roman Palman
Symbolbild
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Getty Images/iStockphoto

Ein aus dem Bezirk Südoststeiermark stammendes Ehepaar tätigte, im Glauben mit einer Investmentfirma in Kontakt zu stehen, von April bis September mehrere Überweisungen auf verschiedene deutsche Bankkonten.

Als eine angekündigte Auszahlung und die diesbezügliche Überweisung im Oktober 2022 nicht erfolgte, versuchten die Steirer wieder Kontakt mit der Firma aufzunehmen.

Doch als das Senioren-Paar (87, 81) sowohl über die bekannten E-Mail-Konten als auch telefonisch von der angeblichen Investmentfirma niemand mehr erreichen konnten, dämmerte ihnen, dass sie den Vorspiegelungen von Betrügern aufgesessen waren.

Die endgültige Bestätigung brachte dann eine erste polizeiliche Nachschau in den angeblichen Büroräumen. Dort war nichts mehr zu finden, sie waren komplett aufgelöst. Weitere Ermittlungen laufen.

"Cyber Trading Fraud"

Ein derartiger Betrug wird im Polizei-Jargon auch "Cyber Trading Fraud" genannt. Dabei werden potenzielle Anleger im Internet zu Geldzahlungen für vermeintlich lukrative Investitionsgeschäfte verleitet.

Angeworben werden die Opfer über Internet-Werbeanzeigen, soziale Netzwerke, Anrufe aus eigens geschaffenen Call-Centern oder Massenmails.

Die Plattformen sind sehr professionell gestaltet und täuschen anfangs hohe Gewinne vor, um die Opfer zu weiteren Zahlungen zu verleiten. Das bezahlte Geld wird nicht angelegt, sondern verschwindet im kriminellen Netzwerk.

Wie man sich vor solchen Betrugsformen schützen kann, erklären die Experten des Bundeskriminalamtes wie folgt:

So schützt du dich

➤ "Das schnelle Geld und hohe Gewinnchancen gibt es auch im Internet nicht. Wenn Ihnen etwas 'zu schön scheint, um wahr zu sein', ist es höchstwahrscheinlich ein Betrug."

➤ "Recherchieren Sie im Internet, ob es Warnungen oder Beschwerden zu diesen Plattformen oder Gesellschaften gibt, z.B.: Watchlist Internet, Suchmaschinen-Ergebnisseiten."

➤ "Vergewissern Sie sich, dass im Falle von Trading- oder Handelsplattformen eine entsprechende Konzession der Finanzmarktaufsicht (FMA) besteht und prüfen Sie, ob bereits eine Warnung der FMA zu dieser Plattform oder den Betreibergesellschaften vorliegt. Hinweise und Anfragemöglichkeiten finden sie unter www.fma.gv.at."

➤ "Schauen Sie sich die Trading Plattform genau an: Ist ein Impressum angegeben? Ist ein Verantwortlicher telefonisch erreichbar? Nimmt man sich Zeit, Ihnen das Geschäftsmodell zu erklären? Wenn diese Punkte nicht zutreffen, lassen Sie die Finger von dem Geschäft."

➤ "Lesen Sie die Allgemeinen Geschäftsbedingungen, kurz AGBs. Sind diese schlüssig und seriös? Wenn Sie nach der ersten Einzahlung sofort kontaktiert werden und nachdrücklich mehr Geld verlangt wird, zahlen Sie keinesfalls weitere Summen."

➤ "Kreditkartenzahlungen sind teilweise bis zu drei Wochen stornierbar und die Zahlungen können rückgefordert werden."

➤ "Wenn Sie bereits einen Schaden erlitten haben, erstatten Sie auf jeden Fall eine Anzeige bei der nächsten Polizeidienststelle. Sie brauchen sich nicht zu schämen – Ihre Mitarbeit kann für Ermittlungstätigkeiten hilfreich sein. Melden Sie den Sachverhalt auch der FMA."

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