Formel 1

Echte Überraschung: Motorbauer kommt ohne Team in F1

Red Bull hat am Freitag das nicht mehr so große Geheimnis gelüftet, schlossen eine Partnerschaft mit Ford. Es gibt aber eine Motor-Überraschung. 

Heute Redaktion
Ein Motoren-Hersteller kommt in die Formel 1, ohne ein Team zu haben.
Ein Motoren-Hersteller kommt in die Formel 1, ohne ein Team zu haben.
Imago Images

Eigentlich sollte es eine faustdicke Überraschung werden: Bei der Präsentation des RB19 in New York verlautbarte der Weltmeister-Rennstall, mit dem US-Autobauer Ford einen neuen Partner an Land gezogen zu haben. Durch eine Panne bei einer italienischen Nachrichtenagentur wurde der Deal aber vorzeitig publik. 

An der Umsetzung ändert dies aber nichts. Ford wird ab 2026, wenn das neue Motoren-Reglement in der "Königsklasse" greift, zum Partner der Bullen, wird die neuen Triebwerke aber nicht selbst bauen. Dies übernimmt der Rennstall in der eigens errichteten Fabrik von Red Bull Powertrains in Milton Keynes selbst. Ford wird finanziell und womöglich technisch unterstützen. 2022 verhandelte Red Bull noch monatelang mit Porsche über einen Einstieg, der Deal mit der deutschen Luxusmarke scheiterte aber, weil die VW-Tochter 50 Prozent des Rennstalls übernehmen wollte. Dies passe nicht zur Red-Bull-DNA, hieß es. 

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    (Bild: imago sportfotodienst)

    Überraschung: Sechs Motoren-Bauer

    Kurz nachdem Ford selbst den Einstieg verkündete, enthüllte der Motorsport-Weltverband FIA, dass sich offiziell sechs Motorenhersteller registriert haben, damit ab der Saison 2026 Antriebsstränge in der Formel 1 herstellen dürfen. Dabei handelt es sich um Renault/Alpine, Audi, Ferrari, Mercedes, Red-Bull-Ford und schließlich Honda. Die Japaner wollen nach ihrem freiwilligen Rückzug als Bullen-Partner nun doch in der Motorsport-"Königsklasse" bleiben – eine echte Überraschung. 

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      Denn Honda ist der einzige der Motoren-Lieferanten, der noch nicht mit einem anderen Team zusammenarbeitet. Die Japaner haben zwar den Grundstein für die Erfolge von Red Bull gelegt, zogen sich allerdings zurück, weshalb der heimische Rennstall den Motor nun in Eigenregie im Werk in Milton Keynes baut. Und ab 2026 mit Ford kooperiert. Ferrari beliefert aktuell noch Haas und Alfa Romeo, das ab 2026 zum Audi-Werksteam wird, Williams, McLaren und Aston Martin setzen aktuell auf die Motoren der "Silberpfeile". 

      Was macht Honda?

      Bleibt also die Frage: Wen wird Honda beliefern? Immer wieder gab es Spekulationen, die Japaner könnten das Red-Bull-Schwesternteam Alpha Tauri beliefern oder sogar komplett übernehmen. Dies ist nun aber vom Tisch, denn Red Bull verkündete am Freitag, dass auch Alpha Tauri mit den Red-Bull-Ford-Motoren beliefert werde. Einen logischen Partner gibt es also nicht. 

      Das könnte sich nur ändern, wenn neue Teams in die Formel 1 kommen. Der Motorsport-Weltverband hat den Bewerbungsprozess offiziell gestartet, acht Kriterien definiert, bis zu zwei Teams könnten so zwischen 2025 und 2027 in die Rennserie einsteigen. Michael Andretti, der mit Cadillac offensiv in die Formel 1 drängt, wäre ein möglicher Partner, allerdings wolle der Rennstall eher mit Alpine/Renault zusammenarbeiten. Die Franzosen sind auch auf der Suche nach einem Kundenteam.

      Dass neue Teams aufgenommen werden, ist nicht fix, sollte es keine geeigneten Bewerber geben, wird es auch keine neuen Rennställe geben. So könnte Honda auf der Strecke bleiben...

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