Schüsse, Explosionen
"Echt nicht normal" – Wiener wütet über Böller-Grätzl
In Wien-Floridsdorf jagten Unbekannte am Mittwoch Böller in einen Lüftungsschacht und zogen eine Schneise der Verwüstung. Ein Anrainer packt nun aus.
Streifenbeamte und sprengstoffkundige Organe eilten am Mittwoch gegen 19.00 Uhr nach einer Alarmierung von Augenzeugen in die Herchenhahngasse im 21. Bezirk. Kurz zuvor hatten Unbekannte mit Pyrotechnik eine Wand eines Gemeindebaus so schwer bestätigt, dass ein Loch in einer Wand entstand. "Heute"-Leser Marvin* (Name von der Redaktion geändert) staunte selbst, als er am Mittwoch die verheerenden Schäden sah. Er wohnt seit Jahren in der Nähe und weiß: Nicht nur vor Halloween wird heftig gezündelt.
"Was hier seit Jahren abgeht ist echt nicht normal"
Im "Heute"-Talk schildert der Anrainer, wie es sich für ihn anfühlt, in dem Grätzl in der Großfeldsiedlung zu leben. Er verstehe zwar, dass man zu Neujahr Raketen und Piraten abfeuert: "Das habe ich in meiner Jugend auch gemacht, aber da ging ich raus aus den Bauten und weg von Menschen, die in unmittelbarer Nähe leben."
Doch die Zustände in der wenig befahrenen Wohngegend im 21. Wiener Bezirk verschlechtern sich laut des Anrainers stetig: "Was hier vor und nach Neujahr seit Jahren abgeht, ist echt nicht mehr normal. Teilweise wird so laut mit Böllern und anderer Pyrotechnik in der Nähe geschossen, dass man daheim die Druckwellen spürt."
Teenager "haben keinen Respekt vor anderen Leuten"
Und damit nicht genug: "Es ist seit Jahren leider immer schlimmer geworden, es gibt Überfälle und verschiedene andere Delikte. Jugendliche haben absolut keinen Respekt mehr vor anderen Leuten – und das hat es früher nicht gegeben!" Vor allem unter der Woche kommt es nachmittags regelmäßig zu schussartigen Geräuschen, "denn wenn die Schule hier in der Nähe aus hat, passiert immer etwas – vor allem wird viel geschossen."
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Die Wiener Polizei appellierte im Zuge der schweren Sachbeschädigung in dem Floridsdorfer Gemeindebau und nur wenige Tage vor Halloween an Jugendliche, aber auch Eltern. Viele vermeintlich "harmlose Streiche" hätten nämlich schwerwiegende Folgen: "Machen Sie ihre Kinder aufmerksam, dass oftmals eine als Streich gemeinte Handlung einen gerichtlich strafbaren Tatbestand darstellen kann."