Wien

E-Scooter in Wien mit 102 km/h von der Polizei geblitzt

Aktuell verzeichnet die Polizei einen Anstieg an Unfällen mit E-Scootern. Allein bis Juli krachte es schon häufiger als im gesamten Vorjahr.

Heute Redaktion
In Wien gibt es immer mehr Unfälle mit E-Scooter-Lenkern.
In Wien gibt es immer mehr Unfälle mit E-Scooter-Lenkern.
Getty Images/iStockphoto

2021 gab es 159 Unfälle mit E-Scootern. Heuer waren es bis Juli schon 169. Viele E-Scooter Fahrer würden die Regeln nicht kennen, so die Polizei, oder sie einfach missachten. In der Statistik sind jene Fälle gezählt, bei denen Scooter Fahrer Unbeteiligte schädigten oder verletzten. Die Unfälle, bei denen Scooterfahrer nur sich selbst verletzten oder Sachschaden verursachen, zählen nicht dazu.

Geliehen oder gekauft, die Scooter sind sehr beliebt. Doch mit ihrer Beliebtheit wächst auch die Zahl der Anzeigen und der Unfälle. E-Scooter dürfen eine maximale Geschwindigkeit von 25 km/h haben und eine Leistung von 600 Watt nicht überschreiten. "Das bedeutet jedoch nicht, dass man immer und überall so schnell fahren darf. Das gefahrene Tempo muss stets der Situation angepasst sein. Darüber hinaus gilt es, in Wohnstraßen, Fußgänger- und Begegnungszonen die entsprechenden Geschwindigkeitsbegrenzungen zu beachten", gibt Oberst Thomas Losko, Leiter der Landesverkehrsabteilung Wien beim Pressegespräch zu bedenken.

Scooter-Fahrer unterschätzen den Bremsweg ihres Fahrzeugs massiv

Jüngste Messungen mit mehr als tausend E-Scootern in Wien zeigen, dass Tempoüberschreitungen gerade in den sensiblen Bereichen an der Tagesordnung sind: "In Begegnungszonen überschreiten 39 Prozent der E-Scooter das 20 km/h-Limit, in Fußgängerzonen sind es sogar überwältigende 98 Prozent, die sich nicht an die vorgegebene Schrittgeschwindigkeit von 5 km/h halten“, so der Direktor vom Kuratorium für Verkehrssicherheit, Dr. Othmar Thann.

Oft werde der Bremsweg unterschätzt, den man mit 20 oder 25 km/h habe, so der Experte. Und in der Enge einer Fußgängerzone mache ein Bremsweg von neun bis dreizehn Metern durchaus einen erheblichen Unterschied. Dabei tragen nur elf Prozent der E-Scooterfahrer in Wien einen Helm, während dies bei den Radfahrenden in Wien 38 Prozent tun.

Getunte E-Scooter schaffen bis zu 102km/h

Immer häufiger trifft die Polizei E-Scooterfahrer, deren Geräte deutlich schneller fahren können als die erlaubten 25 km/h. Vor allem im Ausland oder im Internet erworbene Scooter kommen oft mit einer höheren Leistung, als in Österreich erlaubt ist. Doch auch das bewusste Tuning von E-Scootern ist üblich. Der schnellste bislang von der Polizei angehaltene E-Scooter war mit einer Geschwindigkeit von 102 km/h unterwegs. Wer die maximal 25 km/h und 600 Watt überschreitet, hat darum mit empfindlichen Geldstrafen zu rechnen.

"Im laufenden Jahr gab es in Wien 1283 Organmandate und 1491 Anzeigen in Zusammenhang mit E-Scootern, darunter 261 gegen alkoholisierte Lenker und 205 gegen Suchtmittellenker", berichtet Oberst Losko. Betrunkene Fahrer und Fahrer, die rote Ampeln übersehen, sind die häufigsten von der Polizei geahndeten Fehltritte von Scooterfahrern. Die Alkoholgrenze liegt übrigens bei 0,8 Promille.

Für E-Scooterfahrer und all jene, die es noch werden wollen, hat das KFV ein Erklärvideo produziert, das die wichtigsten Verhaltensregeln erklärt.
Das Video ist via YouTube abrufbar.

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