Tirol

Dutzende Risse – Bauern treiben Schafe früher ins Tal

Wölfe und Bären haben schon fast 100 Schafe in Tirol getötet. Die Bauern sind verzweifelt und holen ihre Tiere jetzt zu hunderten von den Almen.

Roman Palman
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Westendorf—Bergung von toten Schafen und vorzeitiger Almabtrieb-Fotocredit: ZOOM.TIROL
Westendorf—Bergung von toten Schafen und vorzeitiger Almabtrieb-Fotocredit: ZOOM.TIROL
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Nach dem brutalen Rissgeschehen in der Nacht von Freitag auf Samstag entschieden die Schafbauern von der Rotwandalm in Westendorf im Brixental in den Zillertaler Alpen ihre Schafe noch am selben Tag ins Tal zu treiben. Die Kadaver der toten Tiere mussten per Hubschrauber geborgen werden. Die Region wird offenbar von mindestens einem Wolf heimgesucht.

Auch in Oberhofen und Gries im Sellrain haben Landwirte bereits ihre Tiere von der Alm in Sicherheit gebracht. Alleine auf der Oberhofer Alm hatte ein Wolf aus einer italienischen Population 31 Schafe getötet, wie DNA-Analysen mittlerweile bestätigt haben.

Seit Beginn der Almsaison sind laut "Tiroler Tageszeitung" in Tirol bereits über 95 gerissene Schafe gemeldet worden, in Summe dürften es heuer noch deutlich mehr als einhundert werden. Dutzende Tiere werden immer noch vermisst – oft werden ihre Kadaver aufgrund des unwegsamen Geländes erst sehr viel später gefunden.

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    Brutales Rissgeschehen in Westendorf: Bergung von toten Schafen und vorzeitiger Almabtrieb (3. Juli 2021)
    Brutales Rissgeschehen in Westendorf: Bergung von toten Schafen und vorzeitiger Almabtrieb (3. Juli 2021)
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    "Dieser Almabtrieb zeigt auf traurige Weise, dass die Almwirtschaft gegenüber dem Wolf den Kürzeren zu ziehen", klagte LK-Präsident Josef Hechenberger in einem Bericht des Magazins "topagrar". Die Wiederansiedelung von Wölfen sei eine massive Gefährdung für die Landwirtschaft, da auf Schafalmen der Herdenschutz oft nicht möglich sei.

    "Brauchen eine Lösung"

    "Es ist wie eine Ohnmacht. Quasi täglich sind wir auf der Alm auf tote Tiere gestoßen, täglich mussten wir die auftreibenden Betriebe über Risse informieren", erzählt auch Almobmann und Ortsbauernobmann Johann Moser. "Zuerst haben wir gehofft, der Wolf würde weiterziehen, aber das ist leider nicht passiert. Wir brauchen eine Lösung die sicherstellt, dass dieser Wolf hier nicht mehr umherstreift, sonst werden wir auf diese Alm nicht mehr auffahren können."

    Am Samstag gingen deshalb mehr als 2.000 Menschen in Innsbruck auf die Straße, um gegen Wolf und Bär zu demonstrieren. Die Risse hätten "ein Ausmaß erreicht, das nicht mehr hingenommen werden kann", erklärte der ÖVP-Bauernbund, der zur Demonstration aufgerufen hatte.

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