Gesundheit

Dutzende Fälle – Neuartiges Virus in China ausgebrochen

Nach Corona und Affenpocken breitet sich nun das neuartige und gefährliche Langya-Henipavirus in China aus. Es führt bei Patienten zu Organversagen.

Roman Palman
In China wurden Fälle eines neuen Virus registriert. Symbolbild
In China wurden Fälle eines neuen Virus registriert. Symbolbild
Ng Han Guan / AP / picturedesk.com

In den chinesischen Regionen Shandong and Henan ist es offenbar zu einem Ausbruch dieses neuen Erregers gekommen. Das sogenannte Langya-Henipavirus (LayV) dürfte wie das Coronavirus und die Affenpocken ebenfalls von Tieren auf Menschen übertragen worden sein. Wie taiwanische Medien unter Berufung auf die nationalen Centers for Disease Control (CDC) berichten, soll es bereits 35 Infektionsfälle in den betroffenen Provinzen geben.

Symptome

In einer im "New England Journal of Medicine" veröffentlichten Studie, berichten Forscher, dass neun der Patienten auch mit anderen Pathogenen infiziert waren, weshalb die Untersuchung der Symptome nur an den 26 übrigen durchgeführt wurde.

Dabei zeigte sich, dass alle Erkrankten Fieber entwickelten. Die übrigen leichten Symptome – Mattheit, Husten, Appetitlosigkeit, Muskelschmerzen, Übelkeit, Kopfweh und Erbrechen – wurden in absteigender Reinfolge nur bei 54 bis 35 Prozent der Untersuchten festgestellt.

Organversagen

Wäre das alles, bräuchte sich niemand Sorgen zu machen, doch leider kann das Langya-Henipavirus auch schwere Komplikationen verursachen. Jeder zweite Patient zeigte eine Verringerung der Zahl der weißen Blutkörperchen, jeder Dritte hatte zudem verringerte Thrombozyten-Zahlen. Die Erkrankung führte bei 35 Prozent zu einem akuten Leberversagen, zwei der 26 Patienten erlitten zudem ein Nierenversagen.

Picture
Getty Images/iStockphoto (Symbolbild)

Das Virus dürfte von Spitzmäusen übertragen worden sein und die Nagetiere als sein Wirt dienen. Unter den Tests von 25 Wildtierarten der Regionen wurde in jeder vierten Spitzmaus eine positive Probe festgestellt. Spitzmäuse übertragen auch das für Menschen tödliche Borna-Virus.

Lichtblick

Der stellvertretende Generaldirektor der taiwanischen CDC, Chuang Jen-hsiang, bestätigte den Virusausbruch am Sonntag. Noch gibt es ihm zufolge einen Lichtblick: Alle 35 Betroffenen dürften unabhängig von einander infiziert worden sein und das Virus auch nicht innerhalb ihrer Familie oder an andere Kontaktpersonen weitergegeben haben. Das spricht dafür, dass sich das Langya-Henipavirus nur sehr schwer von Mensch zu Mensch übertragen lässt.

Tests

Das ist zum jetzigen Zeitpunkt aber nur eine Theorie. Wissenschaftler arbeiten bereits auf Hochtouren an der Analyse des neuartigen Virus und an einer praktikablen Testmöglichkeit, um wie bei Corona die Ausbreitung unter den Menschen der Region genau beobachten zu können.

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