Niederösterreich
Durchzündung! E-Roller in Brand verletzt Feuerwehrmann
Autsch! Wie tückisch Akkus von E-Fahrzeugen sein können, musste ein Floriani in Wiener Neustadt jetzt auf die schmerzhafte Tour erfahren.
Kniffliger Einsatz für die Feuerwehr in Wiener Neustadt! Ein in einer Lagerhalle einer Werkstatt zum Laden angesteckter Elektro-Roller ging am Mittwochabend plötzlich in Flammen auf, binnen weniger Sekunden war das Fahrzeug ein einziger Feuerball.
Auch Tesla musste raus
Die Mitarbeiter der Werkstatt reagierten geistesgegenwärtig, riefen die Feuerwehr, schoben die eingestellten Autos – darunter ein Tesla – aus der Halle, packten den Handfeuerlöscher und versuchten, den Flammen Herr zu werden.
"Anfänglich zeigte dies auch Wirkung. Nach mehreren Wiederentzündungen mussten die Werkstättenmitarbeiter aufgrund der zunehmenden Rauchentwicklung jedoch die Flucht ergreifen", berichtet Feuerwehrsprecher Daniel Steiner.
Beim Eintreffen der Florianis vor Ort stand das E-Motorrad erneut in Vollbrand, die Flammen breiteten sich auf Teile der Halle sowie weitere Bikes aus.
"Um die Halle und die teuren Fahrzeuge darin zu schützen, wurde das Motorrad nach dem ersten Ablöschen aus der Halle befördert. Dabei zündete das Fahrzeug erneut durch und verletzte einen 26-jährigen Feuerwehrmann leicht an der Hand. Die schwere Schutzausrüstung verhinderte jedoch schlimmere Verletzungen", heißt es seitens der Freiwilligen Feuerwehr Wiener Neustadt.
Wasserbad für E-Bike
Auch außerhalb der Halle entzündete sich der Roller mehrmals neu, es musste immer wieder gelöscht werden. Erst eine Wanne voll Wasser konnte den Flammen den Garaus machen, das Motorrad wurde quasi "ertränkt".
Der 26-jährige Verletzte wurde ins Spital gebracht, konnte dieses nach einer kurzen Verarztung aber wieder verlassen.
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Einsatzleiter und Kommandant der Neustädter Feuerwehr, Christian Pfeiffer, erklärt: "Wieder aufflammende Brände bei Elektrofahrzeugen sind eine bekannte Gefahr, auf welche sich die Feuerwehren in den letzten Jahren neu einstellen mussten. Aufgrund der nachhaltig hohen Temperaturen der Lithium-Akkus nach einem Brandereignis besteht die Gefahr einer Wiederentflammung. Die Akkus müssen daher nach einem Brand mindestens 24 Stunden in einem Wasserbad gelagert werden, um sie sicher abzukühlen. Das Wasser muss anschließend einer Sondermüllentsorgung zugeführt werden. Dies stellt die Feuerwehren vor besondere Herausforderungen."
Feuerwehr warnt
Die Florianis warnen zudem vor unbeaufsichtigten Ladevorgängen elektronischer Geräte – seien es Akkus von E-Autos oder Handys, Laptops, aber auch Scooter.
Die Höhe des Sachschadens nach dem Feuer ist unbekannt, die Polizei vermutet einen technischen Defekt als Ursache des Brandes.