Oberösterreich
Drogenlenker will Polizei mit Fake-Urin täuschen
Die Polizei zog einen Drogenlenker aus dem Verkehr. Er wollte den Drogentest mit Fake-Urin machen, war aber zu nervös.
Er hat alles probiert, doch am Ende kam die Polizei auf alles drauf. Am Samstag gegen 21.40 Uhr begann die abenteuerliche Geschichte. In Gmunden auf der Bahnhofstraße wurde ein Pkw-Lenker von Polizisten zu einer Kontrolle angehalten, da dieser zuvor in starken Schlangenlinien bzw. teilweise auf dem falschen Fahrstreifen gefahren war.
Parfüm gegen Drogengeruch
Als die Polizisten sich dem Pkw näherten, war der Lenker, ein 20-Jähriger aus dem Bezirk Gmunden, dabei sich intensiv mit Parfüm einzusprühen. Der Hintergrund war schnell klar. Denn die Beamten konnten mehrere Anzeichen einer Suchtmittelbeeinträchtigung feststellten. Bei der Befragung zu einem etwaigen Drogenkonsum verneinte der 20-Jährige das aber vehement.
Einen freiwilligen Urintest verweigerte der Lenker, eine Begründung dafür wollte er jedoch nicht angeben. Der 20-Jährige wurde zur Polizeiinspektion Gmunden gebracht, um ihn einer Ärztin zwecks Fahrtauglichkeitsuntersuchung vorzuführen. Vor Eintreffen der Ärztin telefonierte der 20-Jährige und binnen fünf Minuten fanden sich sechs seiner Familienmitglieder am Parkplatz der PI Gmunden ein.
Fake-Urin geliefert
Daraufhin gab der junge Mann gegenüber den Beamten an, seine Meinung geändert zu haben und er wolle nun doch einen freiwilligen Urintest durchführen lassen, so die Polizei in einer Aussendung. Der plötzliche Sinneswandel kam den Polizisten verdächtig vor. Sie erklärten dem Mann, dass man eine Personsdurchsuchung machen wolle.
Dann die Überraschung: Der Verdächtige zog plötzlich eine als "Handseife" getarnte Packung "Clean Urin" freiwillig aus seiner Unterhose, die ihm zuvor die Familienmitglieder gesteckt hatten. Bei der Personsdurchsuchung stellten die Beamten deutlichen Cannabis-Geruch an der Kleidung des Angezeigten fest. Dies erklärte das exzessive Parfüm-Sprühen zu Beginn der Amtshandlung.
Lenker schlief mehrmals eins
Bei der anschließenden klinischen Untersuchung stellte die Ärztin eine deutliche Suchtmittelbeeinträchtigung fest und nahm dem 20-Jährigen Blut zur weiteren Untersuchung ab. Dem Lenker, der während der Amtshandlung mehrmals eingeschlafen war, wurde der Führerschein abgenommen und er wird der Bezirkshauptmannschaft Gmunden angezeigt.