Niederösterreich

"Dreist" – Tierschützerin rechnet mit Lügen-Kritik ab

Weil der Tipp von Tierschützerin Claudia Kaltenegger nicht gefiel, hagelte es eine schlechte Google-Rezension. Die Tierschützerin ist sauer.

Isabella Nittner
Diese Google-Rezension bekamen Claudia und Wolfgang Kaltenegger.
Diese Google-Rezension bekamen Claudia und Wolfgang Kaltenegger.
Wildtierauffangstation Kaltenegger, Screenshot

Seit Jahren engagieren sich Claudia und Wolfgang Kaltenegger aus Traiskirchen-Möllersdorf (Bezirk Baden) ehrenamtlich im Tierschutz. Konkret: Sie betreiben eine offizielle Wildtierauffangstation. In ihrem Garten tummeln sich Rehkitze, Vogeljunge, Igelbabys, Eichhörnchen-Kinder und viele andere Vierbeiner.

Antwort gefiel nicht

Tag und Nacht sind die beiden im Notfall erreichbar, um sich um die tierischen Unfallopfer oder Waisenkinder zu kümmern, die oftmals stündlich – natürlich auch nachts – gefüttert werden müssen.

Doch die Arbeit der vierfachen Mutter und ausgebildeten Kindergarten-Pädagogin gefällt offenbar nicht jedem. Eine schlechte Google-Rezension macht die Tierschützerin aus Niederösterreich derzeit richtig sauer.

Was ist passiert? Nach einem Anruf einer Dame, die wissen wollte, was sie mit einem in ihrem Garten sitzenden Jungvogel, der gerade seine ersten Flugversuche startete, tun solle, gefiel der Anruferin offenbar die Antwort nicht.

"enttäuschend", schreibt sie deshalb auf Google in ihre Rezension. "im garten war ein jungvogel der augenscheinlich seinen ersten flugversuch unternommen hat oder aus dem nest gefallen ist. ich kenne mich ja nicht aus. der einzige tip war katzen und hunde einzusperren bis der vogel wieder weg ist", so die Userin. Und macht sich in weiterer Folge über die Auskunft lustig: "totaler tip. vorallem bei den nachbarskatzen die ebenfalls zu besuch kommen. meine nachbarin hat ihn in irgendeinen busch getan. entweder stirbt er dort von allein und irgendein tier holt es. nächstes mal kann ich mir den anruf sparen."

Claudia Kaltenegger schäumt. "Nachdem die Dame in ihrer Ahnungslosigkeit und Unwissenheit sogar so dreist war, eine negative Bewertung auf Google zu hinterlassen, nehmen wir hierzu offiziell Stellung", so die Traiskirchnerin und holt zum Gegenschlag aus.

Tierschützerin verärgert

Und der sitzt: "Ästlinge, diese Ihren, wie Sie selbst beschreiben, ersten Flugversuch machen dürfen nicht eingesammelt werden, nur weil es Sie stört, dass Sie nun Ihre Katzen und Hunde einsperren sollen, bzw, so wie ich ihnen gesagt habe, bitte lassen sie Katzen und Hunde im Haus, natürlich dürfen sie mit den Hunden Gassi gehen .... bis der Artengeschützte Jungvogel soweit ist, um selbständig zu fliegen. Die Dauer dazu beträgt ca 2 Tage , auch dieses habe ich Ihnen mitgeteilt . Es ist Ihnen auch nicht bewußt, dass es verboten ist Artengeschützte Tiere der Natur zu entnehmen. Sie sich somit eigentlich strafbar gemacht hätten, wenn Sie das Tier ohne triftigen Grund aus der Natur entnommen hätten. Ich habe Ihnen lang und breit erklärt, dass man einer Mutter nicht einfach das Kind wegnehmen kann, nur weil es neben einer Strasse mit der Mutter geht und zu sagen, dass ist gefährlich, also entziehe ich Ihnen das Kind."

Auch, dass Ästlinge den Schnabel nicht mehr von selbst öffnen würden, weil sie bereits auf die Mutter geprägt seien, erklärt Kaltenegger. "Somit stellt die Fütterung unter Zwang eine Qual für das Tier dar", sagt sie.

"Ich habe Ihnen ausführlich den Unterschied zwischen Ästling und Nestling erklärt in meiner Freizeit, ehrenamtlich, ohne Ihnen dafür irgendwelche Kosten zu verrechnen. Nur weil wir nicht ihrem Wunsch entsprechend sofort und Stantapede einen Artengeschützten Ästling aus Ihrem Garten von der Mutter getrennt haben, um Ihrer Bequemlichkeit entgegenzukommen Hund und Katze einfach bei der Tür rauszuschmeißen, wenn Sie ihnen lästig sind, nun ihre negative Bewertung weil wir nicht ihrem Egoismus entsprechend gehandelt haben", schließt Kaltenegger. 

Das Posting auf der Facebook-Seite der Wildtierauffangstation wurde bereits Dutzende Male geteilt. 

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