"Zukunft gehört E-Autos"

Dreifacher Sprit-Preis – Experte macht Hammer-Ansage

Der Kanzler-Autogipfel markiert einen Neustart in der Verbrenner-Debatte im Land. Experten wagen bereits einen Ausblick auf das Verkehrsjahr 2035.

Nicolas Kubrak
Dreifacher Sprit-Preis – Experte macht Hammer-Ansage
Das EU-Parlament will ab 2035 keine neuen Autos mit Benzin- oder Dieselmotor mehr zulassen. Experten sehen die Zukunft des Individualverkehrs elektrisch.
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"Wir werden das Auto auch in Zukunft brauchen", sagte Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) nach dem Autogipfel am Montag. Damit positioniert sich die Volkspartei gegen das von der EU geplante Verbrenner-Aus ab 2035 – man wolle "Technologieoffenheit zulassen und Überregulierung sofort stoppen", so die ÖVP.

"Dreifacher Treibstoffpreis"

Wie wird der Individualverkehr in elf Jahren aussehen? Dafür befragte Ö1 mehrere Experten, die bereits ihre Vorstellungen haben – und diese stehen durchaus im Kontrast zu den Plänen des Bundeskanzlers.

Karl Steiningner, Klimaökonom an der Uni Graz, glaubt, dass es viel mehr öffentlichen Verkehr geben werde als heute, die verbleibende Mobilität würde elektrisch betrieben, auch im Pkw-Bereich. Selbst historische Oldtimer würden mit klimaneutralen Treibstoffen fahren, so der Experte.  "Vielleicht werden sich einige wenige den dreifachen Treibstoffpreis bezahlen wollen", so würden synthetische Kraftstoffe wie E-Fuels auch in zehn Jahren teuer sein.

"Zukunft gehört E-Autos"

Anders sieht das Bernhard Geringer von der TU Wien. Aus seiner Sicht sei das Verbrenner-Verbot ein "Fehler", er fordert mehr E-Fuels.

"Die Zukunft gehört den E-Autos", sagte Tobias Pröll von der Boku zu Ö1. Er will das Aufladen einfacher machen – etwa durch einen Batterietausch an der Tankstelle. Entsprechende Tests würden bereits in China laufen, so der Experte.

"Gegen Einbahnstraße der Physik"

Im Ö1-Morgenjournal wurde die Klimaökonomin an der WU Wien, Sigrid Stagl zu den Plänen des Bundeskanzlers befragt. Sie könne davon nichts abgewinnen, für die von der ÖVP manifestierte Technologieoffenheit sei es zu spät. Was es brauche, sei Klarheit für die Automobilbranche und proaktive Industriepolitik seitens der Bundesregierung.

Synthetische Treibstoffe würden zudem gegen die Physik arbeiten, so Stagl. Man versuche derzeit, aus Strom – der höchsten Art der Energie – Kohlewasserstoffe herzustellen. "Damit fährt man gegen die Einbahnstraße der Physik", sagte sie. Was es jetzt brauche, sei schnelles Handeln, das Verbrenner-Verbot hätte das eigentlich sichergestellt.

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    Denise Auer

    Auf den Punkt gebracht

    • Der Kanzler-Autogipfel markiert einen Neustart in der Verbrenner-Debatte, wobei die ÖVP sich gegen das geplante Verbrenner-Aus ab 2035 positioniert
    • Experten prognostizieren eine Zukunft mit mehr öffentlichem Verkehr und elektrisch betriebener Mobilität, während einige das Verbrenner-Verbot kritisieren und mehr E-Fuels fordern
    • Klimaökonomin Sigrid Stagl warnt vor synthetischen Treibstoffen, die gegen die Physik arbeiten, und betont die Notwendigkeit schnellen Handelns
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