Österreich

Dreifacher Preis: "Können uns Holz nicht mehr leisten"

Miriam N. (28) ist verzweifelt: Der Preis für Holzbriketts ist um mehr als das Dreifache gestiegen. Für die Familie wird das Heizen damit zum Luxus.

Christine Ziechert
Für Miriam N. (r.) ist das Heizen mit Holzbriketts zum Luxus geworden.
Für Miriam N. (r.) ist das Heizen mit Holzbriketts zum Luxus geworden.
iStock/privat

Kommenden Winter muss sich Miriam N. (Name geändert) warm anziehen – im wahrsten Sinne des Wortes. Denn das kleine Dorf im Bezirk Wiener Neustadt Land (NÖ), in dem die 28-Jährige mit ihrem Mann (40) und ihrem Sohn (4) wohnt, ist nicht an das Gasnetz angeschlossen: "Wir sind in unserem Haus aus den 70er-Jahren auf einen alten Holzvergaser angewiesen", meint die ÖBB-Bedienstete zu "Heute".

Doch Holz wird aufgrund der Gaskrise mittlerweile fast schon zum Luxusgut: "Wir haben letztes Jahr 180 Euro für eine Palette Holzbriketts, die etwa eine Tonne wiegt, gezahlt. Jetzt bekommst du fast nirgendwo mehr Holz und wenn, dann zu unglaublichen Preisen. Wir haben einen Anbieter gefunden, der für die Palette 649 (!) Euro verlangt. Das ist das Dreieinhalbfache. Und die Preise gehen weiter hinauf", so Miriam N.

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    Sabine Hertel

    Infrarot-Paneele als Lösung?

    Um über den Winter zu kommen, benötigt die Familie, die auf rund 80 Quadratmeter wohnt, ungefähr sechs Paletten: "Unser Dorf ist etwas höher gelegen. Von Oktober bis April müssen wir heizen. Aber das können wir uns einfach nicht leisten – obwohl wir beide Vollzeit arbeiten."

    Das Paar will jetzt auf Infrarot-Paneele zurückgreifen: "Wir haben schon eines im Kinderzimmer, weil die Heizung dort nicht funktioniert hat. Allein dieser eine Heizkörper hat 4.000 Kilowattstunden mehr verbraucht. Uns ist klar, dass sich das in der Stromrechnung niederschlagen wird, aber wir haben keine andere Lösung. Wir rechnen mit den doppelten Kosten, also rund 400 Euro im Monat. Dazu kommen die Anschaffungskosten von mindestens 2.500 Euro. Wir werden versuchen, jedes Monat etwas wegzulegen – obwohl das schwer wird, weil wir jetzt schon sparen, wo wir können."

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