Welt
Drei Orcas versenken Segeljacht im Mittelmeer
Eine Schweizer Segeljacht wurde von drei Orcas attackiert. Die Tiere griffen das Schiff immer wieder an - bis es schlussendlich vor Gibraltar sank.
In der Nacht von Donnerstag auf Freitag wurde die Schweizer Segeljacht "Alboran Champagne" von drei Orcas angegriffen. An Bord der Jacht befanden sich vier Menschen, die gerade von Teneriffa nach Benalmadena in Südspanien unterwegs waren. Kurz vor Gibraltar geriet das Schiff dann in Seenot.
Ruhe bewahren
Der Skipper Werner Schaufelberger erklärte gegenüber "Yacht.de", dass es immer wieder laut "gekracht" hatte. "Im ersten Moment dachte ich, dass wir etwas gerammt hatten. Doch dann wurde mir schnell klar, dass es Orcas waren, die auf das Schiff losgingen." Daraufhin stellte Schaufelberger den Motor des Schiffes ab und nahm Kontakt zur spanischen Küstenwache auf. Diese riet der Besatzung, Ruhe zu bewahren.
Die Orcas hatten jedoch einen anderen Plan und attackierten die Jacht immer wieder. "Die Angriffe waren brutal. Es waren zwei kleinere und ein größerer Orca", so Schaufelberger. Der Größere der Wale attackierte das Schiff immer wieder "mit voller Wucht von der Seite", die kleineren zwei hätten laut Schaufelberger am Ruder gerüttelt.
Der Angriff der Orcas dauerte rund eineinhalb Stunden. Durch die Walattacke entstanden schlussendlich seitlich vom Ruder zwei Löcher im Schiff. Die Crew bemerkte erst spät, dass Wasser ins Innere des Bootes gedrungen war. Notdürftig konnten sie eines der Löcher abdichten, doch sie brauchten dringend Hilfe.
Rund 20 Minuten nach dem Eintreten des Wassers kam die Küstenwache zur Hilfe. Die vier Crewmitglieder wurden aufs Schiff der Küstenwache geholt, die Segeljacht "Alboran Champagne" abgeschleppt. Für sie kam jedoch jede Hilfe zu spät. Kurz vor dem rettenden Hafen versank das Schiff im Mittelmeer.
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