Politik

Jetzt auch Kanzler-Ansage von Doskozil im ORF

Die SPÖ hat entschieden, ihren parteiinternen Machtkampf per Mitgliederbefragung zu entscheiden. Nun meldet sich Hans Peter Doskozil im ORF zu Wort.

Rene Findenig
Burgenlands Landeshauptmann Hans Peter Doskozil im ORF-"Burgenland heute".
Burgenlands Landeshauptmann Hans Peter Doskozil im ORF-"Burgenland heute".
Screenshot ORF

Wie am Mittwoch in einem wahren Marathon an hitzigen SPÖ-Sitzungen herauskam, soll nun die Parteibasis entscheiden, wer die Sozialdemokraten als Spitzenkandidat in die kommende Nationalratswahl führen wird. Pamela Rendi-Wagner gegen Hans Peter Doskozil lautet das Duell. Angesichts der bevorstehenden Landtagswahl in Salzburg (23. April) sicherten sich beide Seiten Zurückhaltung in den kommenden Wochen zu. Teil des Deals war es offenbar, Interviewanfragen der "ZIB2" fürs Erste zu ignorieren. Am Donnerstag der Knalleffekt: Rendi-Wagner preschte vor, sagte einem Auftritt in der ORF-"ZIB2" zu.

Doskozils Konter ließ nicht lange auf sich warten – und er platzierte sich im ORF in Sachen Sendezeit sogar noch vor seiner (Noch?)Chefin. In der Nachrichtensendung "Burgenland heute" erklärte er am Donnerstagabend, man wolle sich jetzt "nicht gegenseitig etwas ausrichten", sondern die "Themen auf den Tisch legen". Es müsse ein neues Auftreten beginnen, so Doskozil, "ein Wettbewerb". Rendi-Wagner habe eine ebenso "eigenständig politische Persönlichkeit" wie er, die Basis sei "jetzt am Wort". Mindestlohn, Spitzenmedizin für alle zugänglich machen, die Themen würden auf dem Tisch liegen.

"Dieses Jahr werde ich sicher noch Landeshauptmann bleiben und auch nächstes Jahr"

Immer das Ziel sei es natürlich, den Kanzler stellen zu wollen, davor gehe es aber darum, im Burgenland die Themen umzusetzen, "die wir auf den Tisch gelegt haben". Das gelte dann in weiterer Folge auch für ganz Österreich. Und "natürlich" gehe es ihm auch darum, in einer zukünftigen Regierung "den Kanzler zu stellen". Bis dahin gebe es aber jede Menge Schritte, man müsse eine Mitgliederbefragung ebenso wie einen Parteitag und nächste Jahr eine Wahl auf Bundesebene gewinnen. "Dieses Jahr werde ich sicher noch Landeshauptmann bleiben und auch nächstes Jahr", so Doskozil

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    Die SPÖ-Granden treffen zu einer Krisensitzung zusammen.
    Die SPÖ-Granden treffen zu einer Krisensitzung zusammen.
    heute.at/Sabine Hertel

    Sollte er tatsächlich zum SPÖ-Chef gewählt werden und dann auch noch am Weg zum Kanzler-Posten sein, ließe sich das nicht mit der Stelle als Landeshauptmann vereinen, so Doskozil. Man sei in der Sozialdemokratie aber exzellent aufgestellt für Nachfolger. "Mir ist auf die Nerven gegangen", dass das letzte Wahlergebnis enen historisch schlechten Wert für die SPÖ gebracht habe, so der Landeshauptmann. Er wolle Wahlen gewinnen, "nicht streiten". Und wenn sich Doskozil nicht gegen Rendi Wagner durchsetzen könne, ende dann der Streit? "Es gibt Siege, es gibt auch Niederlagen", so Doskozil, "selbstverständlich" müsse das Ergebnis über beide Beteiligten hinaus akzeptiert werden.