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Doro Tablet im Test – gut für alle, nicht nur Ältere

Senioren-Technik ist längst kein Nischenprodukt mehr, die Hardware wird stärker und schneller. So ist das neue Doro Tablet kein Gerät nur für Ältere.

Rene Findenig
Das Doro Tablet aber dennoch ein heißer Tipp für ältere Nutzer, aber auch für alle, die sich bisher noch nicht an ein Tablet herangewagt haben.
Das Doro Tablet aber dennoch ein heißer Tipp für ältere Nutzer, aber auch für alle, die sich bisher noch nicht an ein Tablet herangewagt haben.
Rene Findenig

Doro ist ein schwedisches Unternehmen, das sich auf Technik und Software für Senioren spezialisiert hat. In der Vergangenheit ließ der Hersteller auch schon in Österreich aufhorchen, etwa mit dem Senioren-Smartphone 8100. Nun kam neu das Doro Tablet auf den Markt, das sich ebenso auf ältere Nutzer fokussiert. Wie der "Heute"-Test zeigt, ist das Gerät mit einem Preis von 339 Euro und den Farbvarianten Grau und Grün aber nicht nur ein Tipp für Senioren, sondern für alle Altersgruppen. Das Tablet bietet nämlich nicht nur die gewohnt gute Bedienbarkeit, sondern auch überraschende Features.

Außerdem ist das Tablet hochwertiger verarbeitet, als man es eigentlich von Geräten dieser Preisklasse kennt. Statt aus Kunststoff besteht das Gehäuse aus Metall, verbaut finden sich ein Mikrofon und gleich vier Lautsprecher. Mit Maßen von 156,4 x 246,7 x 7,8 Millimeter ist das Tablet recht groß, aber elegant schlank ausgefallen. Das Gewicht von rund 477 Gramm ist Standard am Markt. Toll: Statt Kunststoff kommt beim Gehäuse Metall zum Einsatz, das Doro Tablet besitzt einen Aluminium-Unibody. Breit fällt allerdings der Bildschirm-Rahmen aus, die schwarzen "Balken" um das Display sind groß.

Saubere Verarbeitung und ein scharfes Display

Gut gefällt wiederum die saubere Verarbeitung und der gute Schutz mit der IP-Klasse 54 gegen Staub- und Spritzwasser. Ein leichter Regen macht dem Tablet nichts aus, im Wasser sollte man es aber nicht versenken. Die matte Oberfläche sorgt dafür, dass einerseits Fingerabdrücke kaum sichtbar sind und andererseits Kratzer nicht so schnell auffallen. An der Seite des Tablets finden sich klassisch ein Power-Button und eine Lautstärke-Wippe, die vier Lautsprecher sind auf die vier Ecken des Geräts verteilt. Neben einem USB-Typ C (3.2) Ladeanschluss finden sich an der Unterseite auch Pins für eine Tastatur.

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    Doro ist ein schwedisches Unternehmen, das sich auf Technik und Software für Senioren spezialisiert hat. In der Vergangenheit ließ der Hersteller auch schon in ...
    Doro ist ein schwedisches Unternehmen, das sich auf Technik und Software für Senioren spezialisiert hat. In der Vergangenheit ließ der Hersteller auch schon in ...
    Rene Findenig

    Ein Tastatur-Case muss optional separat erworben werden (79,90 Euro), ebenso eine Schutzhülle (34,99 Euro), im Lieferumfang findet sich ein Netzteil, eine Anleitung und ein Holz-Standfuß. Doro bietet übrigens gratis Retouren innerhalb von 14 Tagen. Als Display kommt ein 10,4 Zoll IPS-LCD-Panel zum Einsatz, das mit 2.000 x 1.200 Pixel beeindruckend scharf auflöst, um auch Filme und Serien genießen zu können. Die Blickwinkelstabilität ist gut, die Bildwiederholrate von 60 Hertz Mittelklasse, einzig bei der Standard-Helligkeit kann es mit 430 nits zu Ableseproblemen bei Sonneneinstrahlung kommen.

    Anleitungen für Neulinge und tolle Übersichtlichkeit

    Im Betrieb spielt das Doro Tablet, dessen Betriebssystem auf Android 12 aufsetzt, seine Stärken bei Bedienkomfort und Übersichtlichkeit aus. Das liegt vor allem an der Benutzeroberfläche namens "EVA", eine Abkürzung des schwedischen "Enkel, Vänlig och för alla" ("Einfach, freundlich und für alle"). Diese meint es gut mit Nutzern, die nicht viel Erfahrung mit Tablets haben. Nach einer kurzen Frage, wie fit man sich am Tablet fühlt, geht es schon los und je nach Antwort bekommen die Nutzer mehr oder weniger Einstellungs- und Anpassungsoptionen sowie Hilfsstellungen am Bildschirm des Geräts angezeigt.

    Kurze und knackige Anleitungsdemonstrationen helfen zudem nach der Einrichtung dabei, wie man ein Tablet eigentlich nutzt und führen schrittweise zu komplexeren Nutzungsszenarien. Optimal für ältere Menschen ist, dass die Benutzeroberfläche sehr aufgeräumt erscheint und eine große Darstellung bietet. Im Gegensatz zu herkömmlichen Tablets bietet das Doro Tablet zudem eine eigene Notruf-Funktion für den Ernstfall, vorinstallierte Gesundheitsanwendungen für die Verbindung mit Trackern zur Blutdruck- und Schrittmessung. Alles andere lässt sich wie bei einem Standard-Tablet nutzen, nur simpler.

    Tablet dreht das starre App-Konzept einfach um

    App-Symbole und auch Schriftarten werden deutlich größer als bei anderen Tablets dargestellt, das Benutzererlebnis lässt sich auf Wunsch auch etwas anpassen. Am Startbildschirm gibt es eine Symbolleiste, die wiederum nicht einzelne Anwendungen öffnet, sondern zu bestimmten Bereichen wie Nachrichten, Videoanruf oder Senden führt. Unter diesen Punkten wiederum finden sich dann die jeweils gruppierten Apps mit den entsprechenden Funktionen – praktisch! "Videoanruf" etwa beherbergt Apps wie Meet, Zoom und Teams, "Senden" wiederum viele Mail- und Messaging-Apps. 

    Unter "Anzeigen" wiederum lässt sich alles aufrufen, was gerade am Tablet installiert und möglich ist. Der Ansatz ist äußerst schlau, denn Doro dreht damit das starre App-Konzept einfach um. Statt vorab wissen zu müssen, welche App man nutzen will, fragt das Tablet Nutzer in dieser Form, was sie denn eigentlich tun wollen, grenzt die Auswahl dann immer mehr ein (etwa "Senden" > "Eine E-Mail") und führt schließlich zu den Apps, die das bewerkstelligen. Ältere müssen sich so keine komplizierten App-Namen merken, sondern müssen nur wissen, was die mit dem Tablet gerade erledigen wollen. Top!

    Beim Tempo geht es eher gemächlich zu

    Abseits der Menüleiste lassen sich die einzelnen App-Symbole natürlich auch wie bei jedem anderen Tablet finden, auf dem Startbildschirm ablegen und aus dem Google Play Store herunterladen. Doch auch die einzelnen vorinstallierten Apps haben Besonderheiten – so machen es die Anwendungen dem Nutzer weit leichter als üblich, etwa neue Kontakte abzuspeichern oder einen Kalender-Eintrag vorzunehmen. Als letzte Besonderheit des Betriebssystems fällt eine Fernhilfe auf, die in Problemfällen helfen soll. Über ein Hilfe-Symbol und einen einzigartigen Code können Externe für die Wartung eingreifen.

    In Sachen interner Technik findet man sich beim Doro Tablet in der unteren Mittelklasse wieder. Als Prozessor kommt ein Unisoc T618 gemeinsam mit vier Gigabyte (GB) Arbeitsspeicher zum Einsatz. Tempo-Rekorde bricht diese Kombi keine, bereits das Starten des Tablets dauert mehr als eine halbe Minute und die automatische Bildschirmausrichtung beim Drehen ins Quer- und Hochformat zuckelt etwas. Mobile Gaming ist zwar möglich, bei anspruchsvollen, modernen Spielen ist aber erwartbar Schluss. In Sachen Geschwindigkeit wirkt alles etwas behäbig, für ältere Nutzer wird das aber kein Problem sein.

    Keine Glanzleistungen, bis auf die Lautsprecher

    Keine Glanzleistungen liefern auch die Haupt- und Frontkamera ab. Auf der Vorderseite ermöglicht eine 5-Megapixel-Kamera halbwegs scharfe Video-Chats (allerdings keine Gesichtserkennung zum Entsperren), auf der Hinterseite knipsen 8 Megapixel Schnappschüsse. Beide Linsen brauchen aber Tageslicht, um ein schönes Bild zu ermöglichen. Für Bilder, Videos und Co. stehen im Tablet 32 Gigabyte (GB) an Speicherplatz zur Verfügung, dieser kann per microSD-Speicherkarte um bis zu 256 GB erweitert werden. Auf Features wie einen Fingerabdrucksensor oder SIM-Support wird beim Doro Tablet verzichtet.

    WLAN und Bluetooth (5.0) sind an Bord, NFC nicht. Technisch lobenswert sind aber Lautsprecher- und Akku-Ausstattung. Die vier Lautsprecher überraschen mit einem sauberen Stereo-Klang auch in höheren Lautstärken und bringen sogar etwas Bass mit. Im Vergleich mit anderen Tablets dieser Preisklasse liegt das Doro Tablet in Sachen Sound sogar im Spitzenfeld. Gleiches gilt für den 6.000 Milliamperestunden starken Akku, der für mehrere Tage Nutzung reicht. Bei Tempo und Leistung liegt man zwar unter Geräten dieser Preisklasse, dank Übersichtlichkeit und Komfort ist das Doro Tablet aber dennoch ein heißer Tipp für ältere Nutzer, aber auch für alle, die sich bisher noch nicht an ein Tablet herangewagt haben.

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