Russland

Dorf lebt in Angst – Kannibale wegen Krieg wieder frei

Eigentlich hätte Dmitri Malyschew noch 17 Jahre im Knast verbracht – dank seines Kriegseinsatzes ist er nun aber ein freier Mann.

Newsdesk Heute
Dorf lebt in Angst – Kannibale wegen Krieg wieder frei
Denn wegen Kannibalismus und diversen weiteren Verbrechen wurde Malyschew eigentlich zu 25 Jahren Haft verurteilt.
Russian Interior Ministry

Die Verbrechen von Dmitri Malyschew erinnern an den Plot eines billigen Splatter-Horrorfilms: Der Russe tötete laut den Strafbehörden drei Personen und filmte nach einem der Morde, wie er die Leiche eines 46-Jährigen zerstückelte. Damit aber nicht genug: Anschließend entfernte er das Herz des Opfers und briet es in der Pfanne mit Zwiebeln und Gewürzen an.

Wie Malyschew nach seiner Verhaftung gestand, riss er dem Opfer das Herz hinaus, schnitt es in Scheiben und briet es anschließend an. "Ich rührte es in der Pfanne an und wusste, es wird verdammt geil", soll er zu den Ermittlern gesagt haben.

Dank Putin sechs statt 25 Jahre Haft

Für diese Gräueltat und viele andere Verbrechen, darunter der Ermordung zweier weiterer Menschen, Waffenhandel, der geplanten Ermordung von Polizisten und Raub wurde Malyschew zu 25 Jahren Haft verurteilt – nach nur sechseinhalb Jahren im Gefängnis kam er aber im Zuge von Putins Begnadigungen frei. Im Gegenzug für Kriegsdienst in der Ukraine ist die russische Regierung nämlich seit Jahren gewillt, auch über die schlimmsten Verbrechen hinwegzusehen.

Jetzt ist der Kannibale von seinem Fronteinsatz in den Ort Rakhinka, nördlich von Wolgograd, heimgekehrt, wie der Chef der Lokalverwaltung, Fiodor Kadowba, gegenüber dem Lokalportal v1.ru bestätigt. Während die Kreml-Doktrin offiziell vorsieht, dass alle freigelassenen Gefangenen nach ihrem Kriegsdienst als "Helden" gefeiert und als Teil von Russlands "neuer Elite" betrachtet werden, sieht die Realität im Dorf anders aus.

Wen isst er wohl als Nächstes?
Anwohner von Rakhinka

Unter Berichten von russischen Medien zu Malyschews Rückkehr schreibt ein Nutzer etwa: "Ich empfehle jedem, sein Foto ausgedruckt dabei zu haben, für den Fall, dass man sich plötzlich auf einer Bank neben ihm wiederfindet." Ein anderer fragt rhetorisch, wen der Kannibale wohl als Nächstes verspeisen werde. Malyschew selbst scheint das Leben in der Heimat zu genießen: Ein Bild auf der russischen Social-Media-Plattform Ok.ru zeigt ihn mit Bier und Sonnenbrille auf einem Liegestuhl, in den Gläsern spiegelt sich ein Pool.

Seine Zeit in der Ukraine nutzte der Kannibale offenbar auch, um mit ähnlich gesinnten Ex-Häftlingen Freundschaften zu knüpfen: So soll er sich mit Alexander Maslennikow bestens verstanden haben, wie Bilder in den sozialen Medien zeigen. Der 38-Jährige tötete zwei Frauen, die er zum Pizza-Essen eingeladen hatte, bevor er deren Leichen mit einer Axt und einem Fleischwolf zerstückelte und das Fleisch an Hunde verfütterte. Auch seine Haftstrafe wurde erlassen.

Die Bilder des Tages

1/59
Gehe zur Galerie
    <strong>23.09.2024: Wiener Gym: "Nehmen eigentlich niemanden aus Favoriten".</strong> "Nie wieder AHS!", so eine Mutter zu <em>"Heute"</em>-Kolumnist Niki Glattauer. <a data-li-document-ref="120060349" href="https://www.heute.at/s/wiener-gym-nehmen-eigentlich-niemanden-aus-favoriten-120060349">Ihr Kind wechselte von einer Favoritner Volksschule in ein Elite-Gymnasium &gt;&gt;&gt;</a>
    23.09.2024: Wiener Gym: "Nehmen eigentlich niemanden aus Favoriten". "Nie wieder AHS!", so eine Mutter zu "Heute"-Kolumnist Niki Glattauer. Ihr Kind wechselte von einer Favoritner Volksschule in ein Elite-Gymnasium >>>
    Getty Images

    Auf den Punkt gebracht

    • Ein Dreifachmörder und Kannibale spaziert in Russland wieder frei herum
    • Seine 25-jährige Haftstrafe wurde fallengelassen, stattdessen kämpfte Malyschew in der Ukraine
    • Nun geht unter der Bevölkerung die Angst vor dem Verbrecher um, der offiziell als "Held Russlands" gilt
    red
    Akt.