Todeszahlen-Schätzungen
1 Million Soldaten im Ukraine-Krieg tot oder verwundet
1 Million Tote und Verletzte soll es bisher im Ukraine-Krieg geben, wobei Russland offenbar ein Vielfaches der ukrainischen Verluste hinnehmen muss.
Im russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine sind nach Recherchen der US-Zeitung "Wall Street Journal" auf beiden Seiten Hunderttausende Soldaten verletzt und getötet worden. Die ukrainischen Truppen hätten etwa 80.000 Tote und 400.000 verwundete Soldaten zu beklagen, berichtete das Blatt unter Berufung auf eine vertrauliche ukrainische Schätzung. Russland wiederum habe nach Schätzung westlicher Geheimdienste sogar 600.000 Soldaten – 200.000 Tote und 400.000 Verletzte – verloren, schreibt das "Wall Street Journal" weiter. Offiziell gibt es weder aus Kiew noch aus Moskau Angaben zu den eigenen Verlusten.
Die Angaben der Zeitung decken sich aber mit Schätzungen des britischen Verteidigungsministeriums zu Moskaus Verlusten in dem Krieg. Demnach sind seit Kriegsbeginn 610.000 russische Soldaten gestorben oder so schwer verwundet worden, dass sie nicht mehr einsatzfähig sind. "Eine Taktik, die auf massiven Infanteriewellen basiert, hat Russland dazu gezwungen, die Frontkräfte mit einem ständigen Strom an neuen Rekruten aufzufüllen", teilte das Ministerium auf der Plattform X mit. Demnach fällt es Moskau inzwischen schwerer, Freiwillige zu gewinnen.
Putin stockt Armee um 180.000 Soldaten auf
Russlands Präsident Wladimir Putin hat zum dritten Mal seit Beginn des von ihm befohlenen Angriffskriegs gegen die Ukraine die Truppenstärke seiner Streitkräfte angehoben. Die Zahl der beim Militär Beschäftigten solle ab Dezember bei 2,389 Millionen Menschen liegen, darunter 1,5 Millionen Soldaten, hieß es in einem Dekret des Präsidenten. Erst im Dezember vorigen Jahres hatte Putin die Soll-Truppenstärke bei den Streitkräften auf 2,2 Millionen Personen, darunter 1,33 Millionen Soldaten erhöht. Zu Kriegsbeginn 2022 lag die Zahl der Soldaten in Russland bei etwas mehr als einer Million. Das neue Ziel würde im Vergleich dazu eine Zunahme der Truppenstärke um 50 Prozent bedeuten.
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Russland und die Ukraine haben indes Kriegsgefangene ausgetauscht, wobei beide Seiten 103 Personen freiließen, wie die Nachrichtenagentur Interfax am Samstag unter Berufung auf das russische Verteidigungsministerium meldete, so schreibt der Guardian. Dem Ministerium zufolge waren die am Samstag ausgetauschten russischen Soldaten in der russischen Region Kursk gefangen genommen worden. Die ukrainischen Streitkräfte hatten dort im vergangenen Monat bei ihrem ersten größeren Einmarsch in Russland Territorium erobert.
Die Bilder des Tages
Auf den Punkt gebracht
- Im Ukraine-Krieg sollen bisher etwa eine Million Soldaten getötet oder verwundet worden sein, wobei Russland laut Schätzungen westlicher Geheimdienste deutlich höhere Verluste als die Ukraine hinnehmen musste
- Präsident Wladimir Putin hat die Truppenstärke der russischen Streitkräfte erneut erhöht, während beide Seiten kürzlich Kriegsgefangene austauschten