Topstar freigesprochen

Doping-Aufreger um Sinner: Konkurrenten toben

Jannik Sinner sorgt für Aufregung im Tennis-Zirkus. Der Südtiroler wurde nach zwei positiven Doping-Tests freigesprochen. Zum Unmut von Nick Kyrgios.

Sport Heute
Doping-Aufreger um Sinner: Konkurrenten toben
Nick Kyrgios meldet sich im Dopingfall rund um Jannik Sinner zu Wort.
Imago Images

Sinner, die Nummer eins der Tennis-Weltrangliste, hatte im März im Rahmen des Major-Turniers von Indian Wells zwei positive Dopingtests abgegeben. Dem 23-Jährigen war das anabole Steroid Clostebol nachgewiesen worden. Um eine Dopingsperre kam der Australian-Open-Sieger diesen Jahres aber herum. Ein unabhängiges Gericht sprach den Tennis-Giganten frei.

Die beiden Positiv-Tests – einer beim Tennis-Klassiker und einer acht Tage später – wurden jeweils geringe Mengen nachgewiesen. Sinner legte einen Einspruch ein, letztendlich übergab die International Tennis Inetgrity Agency (ITIA), die für die Wahrung der Integrität im Sport verantwortlich ist, den Fall an ein Londoner Gericht, das beim Südtiroler kein Verschulden sah.

Gericht spricht Sinner frei

Das Gericht glaubte der Argumentation des Tennis-Stars, der erklärte, sein Physiotherapeut habe sich geschnitten, einen Spray zur Behandlung der Wunde verwendet. Und danach den Weltranglisten-Ersten massiert. So sei Sinner kontaminiert worden. Der Tennis-Star bekräftigte auch, seinen Physiotherapeuten gefragt zu haben, ob dieser seine Wunde mit einem Mittel versorgt habe. Der habe daraufhin "Nein" geantwortet, wie aus den Akten hervorgeht.

Sinner entging so einer Dopingsperre, allerdings stimmte der 23-Jährige der Aberkennung der Weltranglistenpunkte und des Preisgeldes von Indian Wells zu. Die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) kann gegen diese Entscheidung noch berufen.

Kyrgios meldet sich

Im Tennis-Zirkus löste das Urteil jedenfalls mancherorts Kopfschütteln aus. Allen voran beim als Rüpel bekannten Australier Nick Kyrgios. Der fand auf X nämlich deutliche Worte zum Freispruch: "Lächerlich. Ob es ein Versehen war oder nicht, du wirst zweimal mit einer verbotenen Substanz positiv getestet, du solltest für zwei Jahre weg sein", betonte der Australier. "Deine Leistungen haben sich verbessert", fügte Kyrgios an. Als dann ein User darunter kommentierte, dass die nachgewesene Menge nicht leistungssteigernd sei, entgegnete der 29-Jährige: "Warum haben sie ihm dann das Preisgeld und die Punkte aus Indian Wells weggenommen? Hat er etwas falsch gemacht, oder nicht? Sie haben gesagt, dass er zweimal positiv getestet wurde."

Der Kanadier Denis Shapovalov meinte: "Ich kann mir nicht vorstellen, wie sich andere wegen Kontamination mit verbotenen Substanzen gesperrte Spieler jetzt fühlen. Unterschiedliche Regeln für unterschiedliche Spieler."

Auf den Punkt gebracht

  • Der Südtiroler Tennisspieler Jannik Sinner wurde nach zwei positiven Doping-Tests freigesprochen, was zu Kontroversen im Tennis-Zirkus führte
  • Trotz der positiven Tests auf das anabole Steroid Clostebol wurde der Weltranglisten-Erste von einem unabhängigen Gericht freigesprochen, was zu Kritik von Spielern wie Nick Kyrgios führte
red
Akt.
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