Tennis-Aufreger

Nach Matchball-Farce fordert Djokovic Videobeweis

Ein umstrittener Punkt beim Turnier in Cincinnati löst in der Tennisszene eine große Debatte aus. Sogar Superstar Novak Djokovic schaltet sich ein.

Nach Matchball-Farce fordert Djokovic Videobeweis
Novak Djokovic spricht sich für eine Regeländerung aus.
GEPA

"Es ist peinlich, dass wir für diese Art von Situationen auf dem Spielfeld keine Videowiederholung haben", schreibt Novak Djokovic auf X. Der Superstar nimmt mit seinen Aussagen Bezug auf die Geschehnisse in Cincinnati.

Im Achtelfinale des Masters-Turniers forderte Felix Auger-Aliassime (Kan) bei der Niederlage gegen Jack Draper (GB) vehement die Wiederholung des Matchballs, blitzte aber beim Stuhlschiedsrichter ab.

In den Augen von Auger-Aliassime hatte der Brite den Ball zwei Mal mit dem Schläger berührt – das ist verboten. Eine heikle Szene, doch die Wiederholungen auf den TV-Bildern bestätigten den Kanadier in seiner Annahme. Schiedsrichter Greg Allensworth blieb bei seiner Meinung – auch weil er laut Regelwerk nicht die Möglichkeit einer Korrektur nach Videostudium hat.

"Noch lächerlicher ist, dass wir keine Regel haben, die es den Stuhlschiedsrichtern erlaubt, die ursprüngliche Entscheidung auf der Grundlage der Videowiederholung zu ändern, die außerhalb des Spielfelds stattfindet", stellt Djokovic seine Haltung unmissverständlich klar.

"Die Spieler bleiben im Dunkeln"

Für den Serben steht fest: Es braucht den Videobeweis auch beim Tennis. "Jeder, der fernsieht, sieht, was in der Wiederholung passiert ist, aber die Spieler auf dem Spielfeld bleiben im Dunkeln und wissen nicht, was passiert ist", so Djokovic, der sich mit seinem Appell direkt an die Verantwortlichen der ATP richtet.

"Wir haben Hawkeye für Line Calls, wir leben im technologisch fortgeschrittenen 21. Jahrhundert! Bitte sorgt dafür, dass dieser Unsinn nie wieder passiert", meint der frischgebackene Olympiasieger weiter. Neben Djokovic hatten zuvor auch zahlreiche andere Stars aus der Tennis-Szene wie etwa Stan Wawrinka oder Stefanos Tsitsipas die Bilder von Cincinnati auf Social Media kommentiert und ihren Unmut darüber ausgedrückt.

Fakt ist: Zurzeit ist noch kein VAR im eigentlichen Sinn auf der ATP- und der WTA-Tour vorgesehen. Bei den anstehenden US Open darf sich aber zumindest jeder Profi pro Satz drei Mal den Videobeweis bei engen Linienentscheidungen wünschen und eine Szene noch einmal anschauen lassen. Eine weitere vierte gibt es bei einem fälligen Tiebreak dazu. Da beim letzten Grand-Slam-Turnier des Jahres aber sowieso bereits Linientechnologie ("Hawk-Eye Live") statt menschlicher Linienrichter zum Einsatz kommt, sind Challenges meist hinfällig.

Auf den Punkt gebracht

  • Novak Djokovic fordert nach einer umstrittenen Entscheidung beim Turnier in Cincinnati einen Videobeweis im Tennis, um ähnliche Vorfälle zu vermeiden
  • Der Superstar kritisiert, dass die Spieler auf dem Platz im Dunkeln gelassen werden und betont die Notwendigkeit einer technologischen Unterstützung, um solche Situationen zu verhindern
  • Auch andere Tennisstars wie Stan Wawrinka und Stefanos Tsitsipas äußerten ihren Unmut über den Vorfall in Cincinnati
  • Bei den bevorstehenden US Open wird den Profis die Möglichkeit gegeben, den Videobeweis bei engen Linienentscheidungen zu nutzen
red, 20 Minuten
Akt.