Wien
Donaukanal-Partys rauben Anrainern den Schlaf
Die Clubs sind weiterhin zu, doch die Wiener wollen feiern – und machen das am Donaukanal. Ein Video zeigt nun, wie laut es um 4.15 Uhr noch zugeht.
Wummernde Bässe, grölende Menschen: Seit das Wetter zumindest etwas freundlicher ist, wird der Donaukanal rund um den Schwedenplatz wieder jede Freitag- und Samstagnacht zur Partyzone. Hunderte junge und junggebliebene Menschen tummeln sich bis zum Morgengrauen hier und auch am Karlsplatz, dem zweiten Hotspots der Corona-Partys.
Dabei lassen sie nicht nur jede Menge Müll zurück – "Heute" berichtete, sie rauben auch den Anrainern den Schlaf. Und zum Teil beschränken sich die illegalen Partys nicht nur aufs Wochenende. Vergangenen Donnerstag musste ("Heute" berichtete) am Karlsplatz sogar die Hundestaffel der Polizei ausrücken.
"Schlafen ist nicht mehr möglich. Bis 6 Uhr in der Früh wird lautstark gefeiert"
"Ich habe Verständnis dafür, dass die Menschen nach den Lockdowns endlich wieder feiern wollen. Aber es ist zeitweise unerträglich! Man sich fühlt wie in einer Disco: Die Bässe wummern, die Leute grölen mit. Schlafen ist nicht mehr möglich. Bis 6 Uhr in der Früh wird lautstark gefeiert, da helfen nicht einmal meine Schallschutzfenster. Das kann so nicht weitergehen", so eine entnervte Anrainerin aus der Leopoldstadt zu "Heute". Ein Video, aufgenommen vergangenen Samstag um 4.15 Uhr auf ihrem Balkon, belegt diese Aussagen eindrucksvoll. Wie viele ihrer Nachbarn habe sie Angst, dass das bis in den Herbst so weitergeht. Sie will sich nun an die Stadt wenden.
Polizei führt Schwerpunkt-Kontrollen durch
Der Polizei ist das Problem bekannt, ein Sprecher bestätigt auf Anfrage die gestiegene Zahl an Beschwerden wegen Lärmerregung. "Wir führen jedes Wochenende Schwerpunktaktionen am Donaukanal und am Karlsplatz durch, gehen dabei konsequent, aber auch mit Augenmaß vor", so Polizeisprecher Markus Dittrich.
36 Anzeigen und 27 Organmandate am Wochenende
Verstoße man gegen die Corona-Maßnahmen, müsse man "mit empfindlichen Strafen" rechnen. Diese liegen bei 90 Euro für ein Organmandat. Im Falle einer Anzeige könne die Strafe mehrere Hundert Euro betragen. Bis Sonntagfrüh wurden an den Hotspots insgesamt 36 Anzeigen und 27 Organmandate ausgestellt